Frankfurt, 07. Nov (Reuters) - Wenige Stunden vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank bleibt die Stimmung an der Wall Street optimistisch. Die vom klaren Wahlsieg Donald Trumps entfachte Rally verlor allerdings etwas an Schwung. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stand mit 43.785 Punkten leicht im Plus. Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> stieg um 0,5 Prozent auf 5956 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC> legte um bis zu 0,9 Prozent auf 19.161 Zähler zu. Beide Indizes markierten damit neue Bestmarken.
Trotz der Kursgewinne zeichne sich ein ruhigerer Tag ab als am Mittwoch, sagte Investmentexperte Russ Mould von AJ Bell. Die Erwartungen der Anleger, dass Trump als Präsident die Unternehmenssteuern senken und die Regulierung lockern würde, hatten für kräftige Kurssprünge gesorgt. Einige Aktien, die deswegen steil angestiegen waren, gaben ihre Gewinne teils wieder ab. So fielen Trump Media & Technology <DJT.O> um 14 Prozent.
Die Blicke der Anleger richteten sich nun auf die Fed. Die von Reuters befragten Experten erwarten, dass der Leitzins am Donnerstagabend (MEZ) um einen Viertelpunkt auf die Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent nach unten gesetzt wird. Für Spannung dürften vor allem die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell zu den Zinsaussichten sorgen. "Die Fed könnte ihr Tempo der Zinssenkungen im Dezember und über weite Teile des Jahres 2025 hinweg aussetzen, da die Inflation nachlässt und die Wirtschaft weiterhin stark bleibt", sagte Glen Smith, Investmentmanager bei GDS Wealth Management.
Eine Prognoseanhebung zündete bei Under Armour <UAA.N> den Turbo. Die Aktien verteuerten sich um 29 Prozent und steuerten auf den besten Börsentag in der Firmengeschichte zu. Der US-Sportausrüster erwartet nun für sein Geschäftsjahr einen bereinigten Gewinn je Aktie von 21 bis 27 Cent statt von 19 bis 21 Cent.
Aktien von Moderna <MRNA.O> legten um 3,3 Prozent zu. Der Impfstoffhersteller verbuchte aufgrund höherer COVID-19-Impfstoffverkäufe einen überraschenden Gewinn im dritten Quartal.
(Bericht von Lisa Pauline Mattackal, geschrieben von Anika Ross. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)