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06.11.2024 /08:11:10
SPD-Chef Klingbeil: US-Wahlergebnis wird die Welt verändern

Berlin, 06. Nov (Reuters) - Der sich abzeichnende Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl hat nach Ansicht von SPD-Co-Chef Lars Klingbeil gravierende Auswirkungen auf den Rest der Welt. "Dieses Wahlergebnis aus den USA wird die Welt verändern", sagte Klingbeil am Mittwoch im Deutschlandfunk. "Deutschland muss jetzt mehr Verantwortung übernehmen in Europa und auch in der Welt. Es werde etwa eine Debatte auf Deutschland zukommen, ob man noch mehr Verantwortung für die Ukraine übernehmen sollte. "Ich finde, wir müssen das tun als Deutschland", sagte der SPD-Chef.

Klingbeil betonte zudem, dass er nicht damit rechne, dass Trump bei bereits getroffenen Vereinbarungen wortbrüchig werden würde. Das gelte auch für die unter dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden vereinbarte Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland ab 2026. Dies halte er für "unumkehrbar", sagte Klingbeil. Man müsse nun auf den europäischen Gipfeln darüber rede, welche Impulse es jetzt durch die Europäische Kommission brauche, sagte er mit Blick auf die Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft und der EU am Donnerstag und Freitag in Budapest. Man müsse "in großen Schritten" eine eigenständige europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik vorantreiben.

Klingbeil wies den Vorwurf zurück, dass sich Mitglieder der Ampel-Koalition kritisch über den Republikaner Trump geäußert hätten. "Jeder, der auf Anstand setzt und jeder, der diesen Wahlkampf beobachtet hat, sagt, dass man sich wünscht, dass Kamala Harris diese Wahl gewonnen hätte", betonte er mit Blick auf die demokratische Kandidatin. "Wenn ich mir angucke, wie Trump unterwegs war - spaltend, polarisierend, frauenverachtend in diesem Wahlkampf-, dann verstehe ich gar nicht, wie man sagen könnte, man wäre dafür, dass dieser Stil sich durchsetzt."

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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