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14.05.2025 /14:09:10
FOKUS 1-Drei Festnahmen wegen geplanter Paketbomben-Anschläge für Russland

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Bundesanwälte: Russland-Auftrag für Anschläge mit Paketbomben



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Justizministerin: Russland versucht, Land zu destabilisieren





(Neu: Justizministerin Hubig, Hintergrund)
Berlin, 14. Mai (Reuters) - Die Bundesanwaltschaft hat
drei Ukrainer wegen mutmaßlicher Agententätigkeit und Sabotage
für Russland festnehmen lassen. Sie hätten sich unter anderem zu
Sprengstoffanschlägen mit Paketbomben im Auftrag Russlands
bereiterklärt, teilte der Generalbundesanwalt am Mittwoch mit.
Zwei Ukrainer wurden demnach in Konstanz und Köln sowie einer in
der Schweiz aufgespürt. Gegen zwei von ihnen wurde inzwischen
der Haftbefehl vollstreckt. Justizministerin Stefanie Hubig
sprach von einem sehr ernsten Vorgang, wenn sich der Verdacht
bestätige: "Wir wissen, dass Russland mit allen Mitteln
versucht, die westlichen Demokratien zu destabilisieren - auch
mit gezielter Sabotage und perfiden geheimdienstlichen
Methoden."

Yevhen B., Daniil B. und Vladyslav T. hätten sich spätestens Ende März gegenüber russischen staatlichen Stellen bereiterklärt, Brand- und Sprengstoffanschläge auf den Gütertransport in Deutschland zu begehen, erklärte die Karlsruher Behörde. Hierzu sollten die Beschuldigten arbeitsteilig von Deutschland aus an Empfänger in der Ukraine Pakete mit Spreng- oder Brandvorrichtungen versenden, die sich während des Transports entzünden würden. Dafür hätten sie bereits Transportwege ausgekundschaftet. Vladyslav T. habe dafür Ende März in Köln zwei Testpakete aufgegeben, in denen sich unter anderem GPS-Tracker befanden. Den Auftrag habe Yevhen B. erteilt. Er stellte demnach über Daniil B. auch die Paketinhalte zur Verfügung.

Die Vorwürfe passen zu Vorfällen aus dem vergangenen Jahr, die ebenfalls Russland zugeschrieben werden: Im Juli brannte ein Transportcontainer auf dem Flughafen Leipzig. Ursache war wohl ein für Großbritannien bestimmtes Paket. Darin war ein Brandsatz mit Zeitzünder versteckt. Der Container hätte den Ermittlern zufolge bereits in einer Frachtmaschine des Logistikers DHL sein sollen. Der Flieger hatte allerdings Verspätung. Der Kreml hat jede Beteiligung zurückgewiesen.

Die Bundesanwaltschaft machte keine Angaben dazu, ob es zwischen den Fällen eine Verbindung gibt oder ob die Sendungen des jüngsten Falles für den Transport per Flugzeug, Bahn oder Lastwagen bestimmt waren.

(Bericht von Markus Wacket, Mitarbeit: Rachel More, redigiert von Thomas Seythal)

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