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14.11.2024 /04:17:01
FOKUS 1-Mutmaßlicher Selbstmordanschlag vor Oberstem Gerichtshof in Brasilien

(Neu: Details zu mutmaßlichem Selbstmordattentäter)
Sao Paulo, 14. Nov (Reuters) -

Wenige Tage vor dem G20-Gipfel in Brasilien hat sich vor dem Obersten Gerichtshof in der Hauptstadt Brasilia ein mutmaßlicher Selbstmordanschlag ereignet. Nach vorläufigen Informationen soll ein Mann zunächst versucht haben, in das Gerichtsgebäude im Regierungsviertel einzudringen, bevor er sich selbst mit einem Sprengsatz tötete, erklärte die Vize-Gouverneurin des Bundesdistrikts, Celina Leao, am Mittwoch. Eine zweite Explosion habe zuvor den Kofferraum eines in der Nähe geparkten Autos aufgesprengt, das dem Angreifer gehört haben soll. Die Polizei setzte einen Bombenentschärfungsroboter ein, um das Gelände nach weiteren Sprengsätzen zu untersuchen. Augenzeugen zufolge ereigneten sich die beiden Detonationen im Abstand von etwa 20 Sekunden. Die endgültige Identifizierung des Toten stehe noch aus, da das Risiko weiterer Explosivstoffe am Körper nicht ausgeschlossen werden könne, sagte die Polizei. Die Ermittlungen zu den genauen Umständen und Motiven des Vorfalls dauerten an.

Laut einer Erklärung des Obersten Gerichtshofs hatten die Richter gerade eine Plenarsitzung beendet und konnten sicher evakuiert werden. Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hatte wenige Minuten vor den Explosionen den nahe gelegenen Präsidentenpalast verlassen. Brasiliens Generalstaatsanwalt bezeichnete die Vorfälle in sozialen Medien als "Angriff". Leao erklärte, sie hoffe, dass es sich um die Tat eines "einsamen Wolfs" handele, könne dies aber nicht mit Sicherheit sagen.

Der Tatort, der "Platz der Drei Gewalten", war im Januar 2023 Schauplatz von Ausschreitungen, als Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro aus Protest gegen dessen Wahlniederlage die Regierungsgebäude stürmten. Die Explosionen ereigneten sich wenige Tage vor dem Treffen der G20-Staatsoberhäupter in Rio de Janeiro, gefolgt von einem Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Brasilia und werfen Fragen zur Sicherheit auf.

(Bericht von Andre Romani, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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