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London, 09. Jan (Reuters) - Der globale Anstieg der Anleiherenditen setzt die britische Währung unter Druck. Das Pfund <GBP=> verlor am Donnerstag 0,7 Prozent auf 1,228 Dollar und war damit so günstig wie seit November 2023 nicht mehr. Die zehnjährigen britischen Staatsanleihen <GB10YT=RR> rentierten indes mit 4,813 Prozent. Dies trieb die Kreditkosten der britischen Regierung auf den höchsten Stand seit 2008, was neue Sorgen über die britischen Finanzen schürte.
Die Anleger rund um den Globus trennten sich in den vergangenen Tagen verstärkt von Staatsanleihen. Hintergrund war die erneut steigende Inflation, die Aussicht auf langsamer sinkende Zinsen großer Notenbanken und Sorgen über die Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Im Gegenzug zu den fallenden Anleihekursen stiegen die Renditen. Auch die zehnjährigen Bundesanleihen <DE10YT=RR> und die US-Bonds mit der gleichen Laufzeit werfen derzeit so viel ab wie seit rund einem halben Jahr nicht mehr.
Der britische Markt wurde dabei besonders hart getroffen. Höhere Anleiherenditen gelten zwar normalerweise als ein Zeichen für eine starke Wirtschaft und stützen damit die Landeswährung. Im Moment ist dieses Verhältnis jedoch gestört, und das fallende Pfund spiegelt die Sorge der Investoren um die Finanzen Großbritanniens wider. Die neue Finanzministerin Rachel Reeves steht nun vor ihrer ersten großen Bewährungsprobe, da die Turbulenzen am Bondmarkt sie dazu zwingen könnte, künftige Ausgaben zu kürzen. "Der Anleihemarkt beginnt, die britische Regierung zu disziplinieren", fasste Lloyd Harris, Manager beim Vermögensverwalter Premier Miton in London, zusammen.
(Bericht von Amanda Cooper, Harry Robertson und Naomi Rovnick, geschrieben von Zuzanna Szymanska, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)