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Gewinn 2024 gesteigert
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Markterwartungen übertroffen
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Renault erwartet 2025 weniger Rendite
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Finanzchef verweist auf strengere europäische CO2-Emissionsziele
(Neu: Renault-Chef, Analysten, Aktie) |
Paris, 20. Feb (Reuters) - Der französische |
Autohersteller Renault <RENA.PA> hat dank Einsparungen und einer |
Modelloffensive seinen Gewinn gesteigert. Der operative Gewinn |
kletterte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 3,5 Prozent auf 4,3 |
Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. |
Damit übertraf Renault die Erwartungen der Analysten, die mit |
4,2 Milliarden Euro gerechnet hatten. Auch mit einem |
Umsatzwachstum von 7,4 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro setzte |
sich Renault von der Branchenmisere ab - als einer der wenigen |
Autohersteller musste der Konzern seine Jahresziele nicht |
revidieren und erreichte sie auch: Die operative Umsatzrendite |
lag bei 7,6 Prozent, verglichen mit dem Ziel, mindestens 7,5 |
Prozent zu erreichen. |
Analysten von JPMorgan bezeichneten die Ergebnisse als |
"starkes Zahlenwerk". Vor allem das Volumenwachstum sei zum |
Jahresendspurt dank Lageraufstockungen mit einem Plus von 15 |
Prozent positiv ausgefallen, schrieben Experten der UBS. |
Ausschlaggebend für die Geschäftsentwicklung war unter anderem |
die Markteinführung des beliebten kompakten Elektrofahrzeugs R5 |
und einer Reihe neuer Hybridmodelle. Konzernchef Luca de Meo |
kündigte zudem ein neues E-Auto des zu Renault gehörenden |
rumänischen Herstellers Dacia an, das in 16 Monaten entwickelt |
und für unter 18.000 Euro angeboten werden soll. |
Zwar sank der Nettogewinn 2024 auf 752 Millionen Euro |
von 2,2 Milliarden im Vorjahr - darin enthalten sind der Verkauf |
von Anteilen am japanischen Autohersteller Nissan und |
Abschreibungen auf die Beteiligung. Doch seinen Aktionären will |
Renault eine höhere Dividende zahlen: Die Ausschüttung soll von |
1,85 auf 2,20 Euro je Aktie steigen. |
RENDITE-AUSBLICK MIT ANGEZOGENER HANDBREMSE |
Bei der Renditeprognose für das aktuelle Geschäftsjahr |
schaltet Renault einen Gang zurück. Der Konzern prognostizierte |
nur noch eine Umsatzmarge von mindestens sieben Prozent und |
begründete dies mit den neuen, strengeren europäischen |
CO2-Emissionszielen. Diese würden die Marge um einen |
Prozentpunkt schmälern, was einem operativen Gewinn von rund 500 |
Millionen Euro entspräche. Renault hoffe weiter, dass die |
Vorschriften gelockert würden, sagte Finanzvorstand Thierry |
Pieton. Bei den Prognosen könne man sich aber nicht darauf |
verlassen. |
Eine Zusammenlegung der Kohlendioxidemissionen mit |
anderen Herstellern schloss de Meo aus. "Wir halten es für ein |
wenig surreal, dass wir Geld an außereuropäische Konkurrenten |
zahlen müssen." Die Strategie seines Unternehmens sei klüger. |
Hintergrund sind Vorhaben von Konkurrenten wie |
Mercedes-Benz <MBGn.DE> oder Toyota, die strengeren |
CO2-Limits für Neuwagen in der Europäischen Union |
mit Hilfe von Elektroauto-Herstellern zu erreichen
. Dabei haben Autobauer die Möglichkeit, die notwendige Reduktion des CO2-Ausstoßes in einem Pooling mit reinen E-Autobauern zu erreichen. Um Strafen bei Überschreiten der CO2-Flottengrenzwerte zu vermeiden, können verbrennerlastige Hersteller CO2-Reduktionszertifikate von Konkurrenten kaufen. Davon profitieren zum Beispiel Tesla <TSLA.O> um den Trump-Berater Elon Musk und Chinas BYD.
Renault-Aktien lagen an der Pariser Börse nach Vorlage |
der Bilanz in einem freundlichen Umfeld leicht im Minus. |
(Bericht von Gilles Guillaume und Dominique Patton, geschrieben von Philipp Krach und Sabine Wollrab, redigiert von. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)