Frankfurt, 16. Jan (Reuters) - Deutsche Technologie-Startups haben in den vergangenen Jahren im EU-Vergleich das meiste Kapital eingesammelt. Zwischen 2000 und 2023 hätten Investoren insgesamt fast 85 Milliarden Euro in solche Firmen gesteckt, ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Erhebung des Europäischen Patentamts (EPA). Zwar sei die Zahl der Transaktionen in Frankreich höher, das Finanzierungsvolumen liege dagegen rund 1,5 Milliarden Euro niedriger. Spitzenreiter in Europa sei allerdings Großbritannien. Die dortigen Technologie-Startups hätten im Berichtszeitraum fast 225 Milliarden Euro erhalten.
Bei der Suche nach Geldgebern seien Patente ein wichtiger Faktor, hieß es weiter. Knapp 90 Prozent der europäischen Investoren hätten in ihren Portfolios Firmen, die über geschütztes geistiges Eigentum verfügten. Für europäische Technologie-Startups seien öffentliche Förderprogramme und spezialisierte private Investoren die wichtigsten Geldgeber. Jungfirmen in einem fortgeschritteneren Stadium stehe aber deutlich weniger Kapital zur Verfügung als in den USA, betonte EPA-Chef Antonio Campinos. "Diese Finanzierungslücke verhindert, dass aus Innovationen skalierbare Startups werden, und treibt Unternehmen ins Ausland."
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)