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14.01.2025 /19:30:00
FOKUS 1-Nach Asundexian-Rückschlag: Bayer blickt optimistisch auf neue Blockbuster

(Neu: Aussagen aus Pressemitteilung zur J.P. Morgan-Konferenz)
Frankfurt, 14. Jan (Reuters) - Nach dem schweren
Forschungsrückschlag mit dem Gerinnungshemmer Asundexian Ende
2023 blickt Bayer <BAYGn.DE> wieder zuversichtlicher auf seine
Pharma-Pipeline. "Wir setzen unsere ambitionierten
Geschäftsziele trotz eines herausfordernden

Marktumfeldes erfolgreich um. Gleichzeitig wächst der Wert unserer Entwicklungspipeline durch die Beschleunigung bahnbrechender Innovationen", erklärte der Leiter des Pharma-Geschäfts, Vorstandsmitglied Stefan Oelrich, am Dienstag anlässlich der J.P. Morgan Healthcare Conference in San Francisco. Der Leverkusener Agrar- und Pharmakonzern habe zuletzt weitere Fortschritte gemacht, darunter die Einreichung mehrerer Zulassungsanträge für die wichtigen Wachstumstreiber: Das Krebsmittel Nubeqa, das Nierenmedikament Kerendia, Elinzanetant für Wechseljahresbeschwerden sowie das Herzmedikament Acoramidis.

All diesen Medikamenten traut Bayer
Blockbuster-Potenzial zu, also jährliche Umsätze von mehr als
einer Milliarde Euro. Genaue Prognosen für das
Spitzenumsatzpotenzial seiner vielversprechendsten
Blockbuster-Medikamentenkandidaten gibt der Dax-Konzern anders
als noch vor zwei Jahren aber nicht mehr ab. Asundexian hatte
Bayer ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als fünf Milliarden
Euro zugetraut - mehr als jedem anderen seiner Medikamente. Doch
Ende 2023 musste das Unternehmen mit dem Mittel einen massiven
Rückschlag hinnehmen: Der Gerinnungshemmer scheiterte in einer
entscheidenden klinischen Studie mit Patienten mit
Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko. Die Bayer-Aktien verloren
darauf massiv an Wert. Weiter läuft eine Studie zur Vorbeugung
von ischämischem Schlaganfall, auf der nun die Hoffnungen des
Vorstands ruhen.
 
Für Bayer ist Nachschub für die Pharma-Pipeline
essenziell, da die Patente seiner Kassenschlager - der
Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmittel Eylea - auslaufen.
Im Interview mit dem "Wall Street Journal" sagte Oelrich, dass
er in der Pharmasparte ab 2027 wieder mit Wachstum rechne. Neue
Medikamente sollten die Umsatzrückgänge wegen des Patentverlusts
bei Xarelto ausgleichen. 2025 und 2026 dürften für Xarelto
negativ werden. "Wir hoffen, dass wir diesen Verlust
kompensieren können, und sobald dieser Effekt ab 2027
ausgeglichen ist, erwarten wir wieder ein Wachstum für das
gesamte Portfolio."
BAYER SETZT AUF SCHULDENABBAU STATT ÜBERNAHMEN

Größere Übernahmen stehen im Pharmageschäft nicht an, denn in den nächsten Jahren wolle sich Bayer auf den Abbau seines Schuldenbergs konzentrieren, wie Oelrich der "Neuen Zürcher Zeitung" sagte. "Größere Firmenzukäufe sehe ich zumindest in den nächsten zwei, drei Jahren nicht." Es gebe zwar ein kleines Budget für den Kauf weiterer Lizenzen. Aber nach Zukäufen in den letzten fünf bis sechs Jahren, für die acht bis zehn Milliarden Euro investiert wurden, habe nun der Schuldenabbau Priorität.

Oelrich betonte zudem, dass es keinen Grund gebe, den Konzern, dessen Geschäfte sich über Agrarchemikalien, Pharmazeutika und rezeptfreie Gesundheitsprodukte erstrecken, aufzuspalten. "Solange die Struktur die Einzelgeschäfte in unseren jeweiligen Märkten nicht behindert, gibt es keinen Grund, sie aufzulösen. Wir funktionieren mit drei sehr unabhängigen Geschäften", erklärte Oelrich. "Im Pharmageschäft gehören wir zwar nicht mehr zu den Top Fünf der Welt, aber in diesem Geschäft ist nicht Größe das Entscheidende, sondern Innovation."

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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