Wien, 13. Nov (Reuters) - Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat den Markt vor einer möglichen Einstellung der Gaslieferungen aus Russland gewarnt. Grund dafür sei, dass ein Schiedsgericht der OMV im Zusammenhang mit eingestellten Gaslieferungen in Deutschland im September 2022 eine Schadenersatzsumme von 230 Millionen Euro gegenüber Gazprom Export zugesprochen habe, wie die OMV am Mittwochabend mitteilte. Die OMV will die zugesprochene Summe nun über den österreichischen Gasliefervertrag mit Gazprom geltend machen, was mögliche negative Auswirkungen auf die vertraglichen Beziehungen zur Folge haben könnte. Gleichzeitig bekräftigte die OMV, dass sie ihre Kunden mit den vertraglichen zugesicherten Gasmengen auch im Fall einer möglichen Lieferunterbrechung von Gazprom beliefern könne. Zudem seien die Gasspeicher des Unternehmens mit über 90 Prozent gefüllt.
Die OMV hatte im Januar 2023 ein Schiedsgerichtsverfahren eingeleitet, nachdem Gazprom in Deutschland unregelmäßig Gas geliefert habe und die Lieferungen im September 2022 gänzlich eingestellt worden seien. Durch die Verrechnung des Schadenersatzes erwartet die OMV einen Anstieg des bereinigten CCS-Betriebsergebnisses sowie des operativen Cash Flows.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)