21. Feb (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den seit dem 7. Oktober 2023 dauernden Krieg zwischen Israel und der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen sowie um den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Zum Teil lassen sich die Angaben nicht unabhängig überprüfen:
12.00 Uhr - Die Hamas kündigt eine Untersuchung an, ob es bei der Übergabe der vier toten Geiseln am Donnerstag möglicherweise einen Fehler oder eine Vermischung sterblicher Überreste gegeben hat. Nach israelischen Angaben wurde nicht wie vereinbart Schiri Bibas übergeben, sondern eine unbekannte Frau.
11.55 Uhr - Die Hamas kündigt an, wie geplant am Samstag sechs Geiseln freizulassen. Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Teil der radikalen Palästinenser-Organisation, nennt die Namen der Geiseln. Es handelt sich demnach um Elija Cohen, Omer Schem Tow, Tal Schoham, Omer Wenkert, Hischam al-Sajed und Awera Mengisto. Die beiden letztgenannten sind Zivilisten, die vor einem Jahrzehnt in den Gazastreifen kamen und dort seither festgehalten wurden.
11.12 Uhr - Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) zeigt sich besorgt über die Art und Weise der Übergabe von Geiseln durch die Hamas. Das IKRK beteilige sich nicht an der Auswahl oder Untersuchung der Toten, "dies liegt in der Verantwortung der Konfliktparteien", erklärt das IKRK. Zugleich zeigt es sich besorgt, dass die Übergaben nicht privat und in würdevoller Weise erfolgen. Das Rote Kreuz übernimmt die Geiseln von der Hamas und bringt sie zu israelischen Truppen im Gazastreifen, die sie dann nach Israel transportieren. Die Hamas hat die Geiseln - auch die vier Särge mit sterblichen Überresten getöteter Geiseln am Donnerstag - auf einer Bühne zur Schau gestellt.
10.33 Uhr - Fast fünf Monate nach seiner Tötung durch das israelische Militär wird der frühere Anführer der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz im Libanon am Sonntag beigesetzt. Geplant ist eine Massenveranstaltung in einem südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut, mit der die Hisbollah Stärke demonstrieren will. Nasrallah wurde am 27. September 2024 bei einem israelischen Luftangriff getötet, als er sich mit Kommandeuren in einem Bunker in einem südlichen Vorort Beiruts traf. Für die Hisbollah ist das ein schwerer Schlag. Nasrallah, der von den Anhängern der Hisbollah verehrt wird, führte die schiitische Organisation, die im Libanon auch politische Partei ist, jahrzehntelang. Er war eine der bedeutendsten arabischen Persönlichkeiten und hielt engen Kontakt zum Iran, der die Hisbollah unterstützt. Israel tötete Tausende Hisbollah-Kämpfer sowie zahlreiche Kommandeure und Führungspersönlichkeiten. In den südlichen Vororten Beiruts und anderen Gebieten, in denen die Hisbollah ihre Hochburgen hat, richtete das israelische Militär bei seiner Offensive enorme Zerstörungen an. Die Auswirkungen auf die Hisbollah wurden noch verschärft durch den Sturz des syrischen Präsidenten und Verbündeten Baschar al-Assad. Denn durch Syrien lief die Versorgungsroute in den Iran.
10.10 Uhr - Die an Israel übergebenen sterblichen Überreste der Geisel Schiri Bibas sind nach Darstellung der Hamas anscheinend in den Trümmern nach einem israelischen Luftangriff mit denen einer anderen Person vermischt. Nach Hamas-Angaben wurde Bibas im November 2023 bei einem Luftangriff getötet.
08.00 Uhr - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu droht der Hamas, weil sie statt der sterblichen Überreste von Schiri Bibas die einer anderen Frau übergeben hat. "Wir werden entschlossen handeln, um Schiri zusammen mit all unseren Geiseln ? den lebenden und den toten ? nach Hause zu bringen und sicherzustellen, dass die Hamas den vollen Preis für diesen grausamen und bösartigen Verstoß gegen das Abkommen zahlt", sagt der konservative Regierungschef in einer Videobotschaft.
01.19 Uhr - Nach Angaben des israelischen Militärs sind die von der Hamas freigegebenen Leichen zweier Kinder als das Kleinkind Kfir Bibas und sein vierjähriger Bruder Ariel Bibas identifiziert worden, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft hatten. Bei der Leiche einer Frau, die mit ihnen übergeben wurde, handele es sich jedoch nicht um die Mutter der Beiden, Schiri Bibas, wie erwartet, sondern um eine Unbekannte. Sie sei nicht die Leiche einer Geisel. Damit habe Hamas gegen den vereinbarten Waffentstillstand verstoßen.
00.17 Uhr - Nach Explosionen in Tel Aviv und Umgebung weist der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Polizei und den Geheimdienst Shin Bet an, die präventiven Maßnahmen in israelischen Städten zu verstärken, um weitere Anschläge zu vereiteln. Nach Angaben des Büros des Ministerpräsidenten hätten Terroristen eine Reihe von Anschlägen auf Busse geplant. Netanjahu habe das Militär angewiesen, eine "intensive Operation" gegen Terrorzellen im Westjordanland zu starten.
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