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12.09.2024 /01:57:00
Privater Weltraumspaziergang läutet neue Ära der Raumfahrt ein

Washington, 12. Sep (Reuters) - Zum ersten Mal in der Geschichte steht ein rein privat finanzierter Weltraumspaziergang bevor. Der historische Schritt soll am Donnerstag von einer SpaceX-Kapsel im Rahmen der Mission Polaris Dawn aus erfolgen und ist für 8.23 Uhr MESZ in einer Höhe von 700 Kilometern geplant, wie SpaceX am Mittwoch mitteilte. Zwei Astronauten der vierköpfigen Besatzung werden die Kapsel verlassen, während die beiden anderen im Raumschiff bleiben. Die gesamte Besatzung wird für die Sauerstoffversorgung auf neu entwickelte SpaceX-Raumanzüge angewiesen sein. Unter den Teilnehmern ist auch der 41-jährige Milliardär Jared Isaacman, Gründer des Zahlungsdienstleisters Shift4 <FOUR.N>, der die Polaris-Mission finanziert. Isaacman hatte bereits den Inspiration4-Flug mit SpaceX im Jahr 2021 unterstützt. Über die Kosten der aktuellen Mission schweigt er sich aus. Sie dürften im dreistelligen Millionenbereich liegen, ausgehend von rund 55 Millionen Dollar pro Sitzplatz bei anderen Crew-Dragon-Flügen.

Der erste US-Weltraumspaziergang fand 1965 an Bord einer Gemini-Kapsel statt und folgte einem ähnlichen Prozedere wie nun bei Polaris Dawn: Die Kapsel wurde drucklos gemacht, die Luke geöffnet und ein Astronaut im Raumanzug an einem Sicherungsseil ins All gelassen. Bislang haben nur Astronauten mit jahrelangem Training Weltraumspaziergänge durchgeführt.

Die Mission ist ein weiterer Meilenstein in der kommerziellen Raumfahrt. SpaceX, das Unternehmen von Tesla <TSLA.O>-Chef Elon Musk, hat sich im Rennen um die kommerzielle Raumfahrt einen Vorsprung gegenüber Konkurrenten wie Boeing <BA.N> mit seinem Starliner-Programm erarbeitet. Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos mischt mit seinem Unternehmen Blue Origin im lukrativen Geschäft der privaten Raumfahrt mit.

(Bericht von Joey Roulette, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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