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13.01.2025 /18:56:42
FOKUS 2-Europas Börsen weiter im Rückwärtsgang - Zinsen im Blick

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Zinssorgen nach US-Jobdaten halten an

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Warten auf US-Inflationsbericht am Mittwoch

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Porsche trotz Absatzeinbruch in China gefragt

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Personalvermittler Page unter Druck
 
(Neu: Schlusskurse, Wall Street, Anleihen, Biomerieux)
Frankfurt, 13. Jan (Reuters) - Die schwindenden
Aussichten auf weitere Zinssenkungen in den USA in diesem Jahr
halten Anleger weiter vom Aktienmarkt fern. Der Dax <.GDAXI>
büßte zum Wochenauftakt 0,4 Prozent auf 20.133 Punkte ein. Der
EuroStoxx50 <.STOXX50E> gab ähnlich stark auf 4954 Zähler nach.
Auch an der Wall Street ließen vor allem Technologiewerte erneut
Federn, nachdem überraschend starke US-Jobdaten am Freitag die
Furcht vor länger hoch bleibenden Zinsen geschürt und die Wall
Street auf Talfahrt geschickt hatten.

"Die Anleger sind nicht in der Stimmung, Risiken einzugehen", kommentierte Chris Beauchamp, Analyst bei der IG Group. Unter die Räder kamen auch europäische Staatsanleihen. "Die Anleihemärkte haben Mühe, sich zu stabilisieren, da der Anstieg des Ölpreises, die positive Entwicklung der US-Arbeitsmärkte und die Angebotswelle ihren Tribut fordern", sagte Hauke Siemssen, Zinsstratege bei der Commerzbank. Aufgrund der neuen US-Sanktionen gegen Russlands Energieexporte sind die Ölpreise innerhalb von zwei Tagen um rund fünf Prozent gestiegen.

Die als Benchmark für die Eurozone geltende zehnjährige Bundesanleihe <DE10YT=RR> rentierte mit 2,612 Prozent auf dem höchsten Stand seit Juli. Sorgen über eine steigende Inflation, geringe Chancen auf noch stärkere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed und die Unsicherheit über die Strategie des künftigen US-Präsidenten Donald Trump hinsichtlich der Einführung von Zöllen haben die Märkte in Atem gehalten.

CHINA-DATEN ÜBERRASCHEN - FREUDE BLEIBT AUS

Ob der Preisdruck in den USA nachlässt, werden die zur Wochenmitte anstehenden Inflationszahlen für Dezember zeigen. Experten erwarten allerdings keinen eindeutigen Rückgang. Die Währungshüter versuchen, mit erhöhten Zinsen die hohe Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Dabei bleibt der US-Jobmarkt in unerwartet guter Form

Auch die jüngsten Konjunkturdaten aus China konnten die Stimmung nicht aufhellen. Die chinesischen Exporte wuchsen im Dezember zwar überraschend stark. Hintergrund war allerdings unter anderem eine höhere Nachfrage aus den USA, weil Geschäfte vor den angekündigten Zollerhöhungen vorgezogen wurden.

PORSCHE LEGT TROTZ ABSATZEINBRUCH IN CHINA ZU

Bei den Einzelwerten zog trotz eines Absatzeinbruchs im China-Geschäft die Porsche AG <P911_p.DE> um bis zu 3,8 Prozent an und war damit vorübergehend der stärkste Dax-Wert, bevor die Gewinne wieder abbröckelten. "Es könnte den Anlegern ein Gefühl der Erleichterung geben, dass die globalen Auslieferungen um 'nur' drei Prozent zurückgegangen sind", kommentierte ein Händler das Kursplus.

Rückenwind gab es auch für Ströer <SAXG.DE>. Der Außenwerber denkt nach eigenen Angaben über einen Verkauf seines Kerngeschäfts mit Plakat- und anderen Werbeflächen nach.

In Paris verteuerte sich unterdessen Biomerieux <BIOX.PA> um 3,6 Prozent, nachdem das In-vitro-Diagnostikunternehmen der Übernahme des norwegischen Konkurrenten SpinChip für 111 Millionen Euro in bar zugestimmt hatte. An der Börse in London drückte dagegen die zweite Gewinnwarnung innerhalb von sechs Monaten die Aktie des britischen Personalvermittlers Page. Die Titel verloren rund drei Prozent. Im vergangenen Jahr waren sie um fast 30 Prozent abgerutscht. "Wir erwarten, dass ein hohes Maß an makroökonomischer und geopolitischer Unsicherheit in den meisten unserer Märkte bestehen bleibt - vor allem in Frankreich und Deutschland", sagt Konzernchef Nicholas Kirk.

(Bericht von Stefanie Geiger, Zuzanna Szymanska, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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