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Erster Kurs 6,7 Prozent über Ausgabepreis |
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Vorstandschef sieht "starken Vertrauensbeweis" |
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Wissenschaftsverlag mit 4,9 Mrd Euro bewertet |
(neu: Vorstandschef, weitere Kursentwicklung) |
Frankfurt, 04. Okt (Reuters) - Der Berliner |
Wissenschaftsverlag Springer Nature <SPGG.DE> hat ein |
erfolgreiches Börsendebüt hingelegt. Der erste Kurs der Aktien |
wurde am Freitag an der Frankfurter Börse mit 24 Euro |
festgestellt. Das sind 6,7 Prozent mehr als der Zuteilungspreis |
von 22,50 Euro, der in der oberen Hälfte der von 21 bis 23,50 |
Euro reichenden Angebotsspanne lag. Danach stiegen die Aktien |
bis auf 24,66 Euro. Das Unternehmen kommt damit auf einen |
Börsenwert von 4,9 Milliarden Euro. Vorstandschef Frank Vrancken |
Peeters sagte auf dem Parkett, Springer Nature habe das Projekt |
Börsengang "Skywalker" getauft, in Anspielung auf die Hauptfigur |
in den "Star Wars"-Filmen. "Wenn die Macht mit einem ist, wie |
kann man da nicht erfolgreich sein?", fragte Vrancken Peeters. |
Mit Blick auf die Kursentwicklung sagte der |
Vorstandschef der Nachrichtenagentur Reuters: "Das ist ein |
starker Vertrauensbeweis unserer Investoren für das, was wir |
geschafft haben und für unsere Erwartungen für die Zukunft." |
Springer Nature ist erst der dritte größere Börsengang |
in Deutschland in diesem Jahr. Zu Jahresbeginn hatten der |
Panzergetriebehersteller Renk <R3NK.DE> und die Parfümeriekette |
Douglas <DOU1.DE> den Sprung an den Aktienmarkt geschafft. |
Die Emission brachte Springer Nature 600 Millionen Euro |
ein, 400 Millionen davon gehen an den Finanzinvestor BC |
Partners, der seine Beteiligung von 47 auf 36 Prozent |
abschmelzen lässt. Die Verlagsgruppe von Holtzbrinck behält mit |
50,6 Prozent die Mehrheit, 13,4 Prozent der Aktien sind nun im |
Streubesitz. Mit den 200 Millionen Euro, die Springer Nature |
selbst mit dem Börsengang einnimmt, sollen Schulden reduziert |
werden. |
Mit einem Emissionsvolumen von 1,9 Milliarden Euro zieht |
das Börsengangs-Jahr 2024 wenigstens mit dem schwachen Vorjahr |
gleich. In guten Jahren liegen die Einnahmen aus Börsengängen |
aber bei mehr als zehn Milliarden. Weitere Börsenkandidaten für |
das zu Ende gehende Jahr sind nicht in Sicht. Experten hoffen |
darauf, dass der Markt Anfang 2025 wieder anzieht. |
(Bericht von Hakan Ersen und Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)