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Börsen zum Wochenschluss fester |
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Einige Anleger hoffen auf XL-Zinsschritt der US-Notenbank |
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Dollar wegen Zinsspekulationen unter Druck |
(Neu: Schlusskurse) |
Frankfurt, 13. Sep (Reuters) - Die näher rückende |
Zinswende in den USA hat Europas Anlegern Lust auf Aktien |
gemacht. Der deutsche Leitindex Dax <.GDAXI> gewann zum |
Wochenschluss ein Prozent auf 18.699 Zähler. Der |
EuroStoxx50 <.STXX50E> stieg um 0,6 Prozent. Auch an der Wall |
Street lagen die Indizes bis zu einem Prozent im Plus. Die |
Finanzmärkte gehen fest davon aus, dass die US-Notenbank Fed am |
Mittwoch den Schritt nach unten wagt. Einige Anleger hofften |
dabei auf eine recht deutliche Zinssenkung, sagte Marktstratege |
Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. |
Der ehemalige Präsident des Fed-Bezirks New York, Bill Dudley, sagte zuletzt, es gebe gute Argumente für eine Senkung um 50 Basispunkte. Die meisten Börsianer gingen aber von einem Schritt von 25 Basispunkten aus. Derzeit liegt der Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Zuletzt hatte der Preisauftrieb in den USA spürbar nachgelassen und den Weg für eine Lockerung der Geldpolitik frei gemacht.
In der Euro-Zone ist man bereits einen Schritt weiter. Am Donnerstag drehte die Europäische Zentralbank (EZB) seit der geldpolitischen Wende vom Juni erneut an der Zinsschraube. Der für die Finanzmärkte maßgebliche Einlagesatz, zu dem Banken bei der EZB kurzfristig überschüssige Gelder parken, wurde um einen Viertelprozentpunkt auf 3,50 Prozent gekappt. Der Euro <EUR=> notierte am Freitag leicht fester bei 1,1081 Dollar.
Am Rohstoffmarkt setzte der Goldpreis seine Rekordjagd fort. Das Edelmetall verteuerte sich um ein Prozent auf 2583 Dollar je Feinunze. In dieser Woche hat der Goldpreis mehr als drei Prozent zugelegt. In einem Umfeld fallender Zinsen werde Gold als Investment immer interessanter, sagte Alexander Zumpfe von Edelmetallhändler Heraeus.
Im Bankensektor blieben die Anleger im Übernahmefieber. Erneut deutlich nach oben ging es bei den Aktien der Commerzbank <CBKG.DE>, die um 4,2 Prozent zulegten. Auf Wochensicht betrug das Plus knapp 23 Prozent. Die italienische Unicredit hat neun Prozent am zweitgrößten börsennotierten deutschen Geldinstitut erworben und signalisierte Interesse an einer Übernahme. Das Frankfurter Geldhaus will Insidern zufolge aber lieber unabhängig bleiben und lotet Möglichkeiten zur Abwehr aus.
Autowerte <.SXAP> waren die größten Gewinner unter den Sektoren und verzeichneten mit einem Sprung von 1,6 Prozent ihren besten Tag seit über einem Monat. Händlern zufolge griffen Schnäppchenjäger zu. Die Stimmung im Tech-Sektor <.SXKP> hellte sich durch Oracle <ORCL.N> auf. Medienberichten zufolge hatte Oracle bei einer Analystenkonferenz einen überraschend optimistischen Ausblick geliefert. Die Aktien des Datenbank- und Cloud-Anbieters kletterten in den USA um sieben Prozent.
An der Börse in Helsinki punktete Konecranes mit einem optimistischeren Umsatzausblick für das laufende Geschäftsjahr. Die Aktien des Kran-Herstellers gewannen 4,7 Prozent. Aktien von Campari stürzten in Mailand um 5,6 Prozent ab. Händler verwiesen auf Aussagen von Konzernchef Matteo Fantacchiotti, der einen pessimistischen Ausblick für den Spirituosensektor gegeben habe. Das Branchenumfeld im laufenden Quartal sei sehr schwach, sagte er bei einer virtuellen Veranstaltung der Bank of America.
(Bericht von Anika Ross, Daniela Pegna Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging: