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Plus von 2,7 Prozent, real von 1,3 Prozent
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Weihnachtsgeschäft begann im November mit Umsatzminus
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"Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz werfen neue Konsumschatten"
(neu: mit Ökonomen, Ausblick) |
Berlin, 08. Jan (Reuters) - Die deutschen Einzelhändler |
haben ihren Umsatz im vergangenen Jahr wegen der höheren |
Kaufkraft der Verbraucher gesteigert. Er sei voraussichtlich um |
2,7 Prozent im Vergleich zu 2023 gewachsen, teilte das |
Statistische Bundesamt am Mittwoch zu seiner ersten Schätzung |
mit. Preisbereinigt (real) fiel der Umsatzzuwachs mit 1,3 |
Prozent zwar nur etwa halb so deutlich aus. Allerdings ist dies |
das erste Plus nach zuvor zwei Minus-Jahren in Folge. Im |
Vergleich zu 2021, als die Einzelhändler die bisher höchsten |
Einnahmen seit Beginn dieser Statistik im Jahr 1994 erzielten, |
lag der reale Jahresumsatz voraussichtlich um 2,7 Prozent |
niedriger. |
"Die geringere Teuerung färbte positiv auf die Einzelhändler ab", erklärte Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, den Umsatzzuwachs im vergangenen Jahr. So ist die Kaufkraft der Beschäftigten zuletzt sechs Quartale in Folge gestiegen, weil die Löhne stärker zulegten als die Verbraucherpreise. "Ob diese Entwicklung in Anbetracht der dunklen Wolken über dem Arbeitsmarkt anhält, bleibt fraglich", fügte Gitzel hinzu. Viele Unternehmen haben aufgrund einer schlechten Auftragslage einen Stellenabbau angekündigt. Die Sorge um den Job könnte auf die Kauflaune durchschlagen.
"KAUM AUS DER RESERVE GELOCKT" |
Im November, der im beginnenden Weihnachtsgeschäft mit Sonderaktionen wie dem "Black Friday" gespickt ist, wuchs der reale Umsatz um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Verglichen mit dem Vormonat fällt die Bilanz aber unerwartet schlecht aus: Hier gab es einen Rückgang von 0,6 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Schlecht lief der Internet- und Versandhandel, der sogar ein Minus von 1,2 Prozent meldete. "Das nahende Weihnachtsfest hat die Verbraucher kaum aus der Reserve gelockt", sagte dazu der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. "Zunehmende Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz werfen neue Konsumschatten."
Die Kauflaune der deutschen Verbraucher ist zuletzt |
etwas gestiegen - trotz schlechter Nachrichten aus der |
Wirtschaft über einen zunehmenden Arbeitsplatzabbau. Das für |
Januar berechnete Konsumbarometer kletterte um 1,8 Punkte auf |
minus 21,3 Zähler, wie die GfK und das Nürnberg Institut für |
Marktentscheidungen (NIM) bei ihrer Umfrage unter 2000 Personen |
ermittelten. Diese bewerteten ihr künftiges Einkommen und die |
Aussichten für die Konjunktur etwas besser. Auch legte ihre |
Bereitschaft zu größeren Anschaffungen zu, während die |
Sparneigung abnahm. Einen Konsumboom erwarten die Experten aber |
nicht. "Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist nach wie |
vor nicht in Sicht, dazu ist die Verunsicherung der Konsumenten |
derzeit noch zu groß", sagte NIM-Experte Rolf Bürkl. |
"Hauptursache sind die hohen Lebensmittel- und Energiepreise." |
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr und Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)