Kairo/Jerusalem, 12. Jul (Reuters) - Die Verhandlungen zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen sind Insidern zufolge ins Stocken geraten. Grund seien Streitigkeiten über den Umfang eines israelischen Truppenabzugs, verlautete am Samstag aus palästinensischen und israelischen Verhandlungskreisen. Von palästinensischer Seite hieß es, die Hamas habe die von Israel vorgeschlagenen Abzugspläne abgelehnt. Diese sähen vor, dass rund 40 Prozent des Gebiets unter israelischer Kontrolle blieben, einschließlich des gesamten südlichen Gebiets von Rafah an der ägyptischen Grenze sowie weiterer Gebiete im Norden und Osten. Israelischen Verhandlungskreisen zufolge will die Hamas, dass sich Israels Armee auf die Positionen zurückzieht, die sie während der Waffenruhe vor der Wiederaufnahme ihrer Offensive im März gehalten hatte.
Die seit rund einer Woche laufenden indirekten Gespräche in Katars Hauptstadt Doha über einen US-Vorschlag für eine 60-tägige Waffenruhe sollen dennoch fortgesetzt werden. Auch Fragen der humanitären Hilfe und Garantien für eine Beendigung des Krieges seien umstritten, hieß es von palästinensischer Seite. Kommende Woche soll der US-Sondergesandte Steve Witkoff zu den Verhandlungen dazustoßen. Dabei geht es um eine schrittweise Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas, den Abzug israelischer Truppen und eine vollständige Beendigung des Krieges. Die Hamas fordert seit längerem ein Ende des Krieges vor einer Freilassung der verbliebenen Geiseln. Israel will die Kämpfe hingegen erst dann beenden, wenn alle Geiseln freigelassen sind und die Hamas zerschlagen ist.
(Bericht von Nidal al-Mughrabi und Maayan Lubell, geschrieben von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)