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11.10.2024 /14:23:38
Bankgewerkschaft: UniCredit-Deal mit Commerzbank würde neue Ära einleiten

Mailand, 11. Okt (Reuters) - Eine erfolgreiche Übernahme der Commerzbank <CBKG.DE> durch die UniCredit würde der italienischen Bankgewerkschaft Fabi zufolge künftig eine Einflussnahme von Regierungen im Finanzsektor schmälern. Denn ein Übernahmeangebot der italienischen Bank würde eine neue Ära der Konsolidierung einleiten, sagte Fabi-Chef Lando Maria Sileoni am Freitag auf einer Konferenz in Mailand. Dann hätten die Regierungen keine Macht mehr, ausländische Übernahmen zu verhindern, und Italien liefe Gefahr, seine Banken an ausländische Investoren zu verlieren, warnte er.

"Solche Versuche können nur erfolgreich sein und werden nur dann öffentlich gemacht, wenn die EZB dahintersteht", sagte der Gewerkschafter. Und die Europäische Zentralbank (EZB) habe schon lange erklärt, "dass sie für eine Reduzierung der Zahl der Banken in der Eurozone ist, was die Aufsichtsbemühungen unterstützen würde", sagte Sileoni.

Zudem müsste noch geklärt werden, wo eine UniCredit-Commerzbank-Gruppe ihren Hauptsitz hätte, betonte Sileoni. UniCredit hat allerdings wiederholt erklärt, dass es keinen Grund gebe, seinen Sitz von Italien weg zu verlegen.

Italiens zweitgrößte Bank UniCredit hat sich Zugriff auf bis zu 21 Prozent der Commerzbank-Anteile gesichert. Sie hat zudem bei der Bankaufsicht beantragt, die Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent der Anteile ausbauen zu dürfen. Die Commerzbank hingegen will lieber eigenständig bleiben, wie deren Chefin Bettina Orlopp wiederholt signalisierte. Sie begrüßte auch, dass die Bundesregierung nach dem Verkauf von Anteilen an die Unicredit ihren restlichen Anteil von zwölf Prozent vorerst behalten will. "Das gibt uns die Möglichkeit, in Ruhe darzustellen, welches Potenzial wir als eigenständiges Institut haben", sagte Orlopp jüngst dem "Handelsblatt".

(Bericht von Valentina Za, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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