Seoul, 11. Okt (Reuters) - Südkorea hat den Vorwurf des Nordens zurückgewiesen, mit Drohnen in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang eingedrungen zu sein. Man habe keine Drohnen nach Nordkorea geschickt, teilte das südkoreanische Militär am Freitag mit. Das nordkoreanische Außenministerium hatte dem Süden zuvor einen solchen Übergriff vorgeworfen und erklärt, es handele sich um eine politische und militärische Provokation, "die zu einem bewaffneten Konflikt und sogar zu einem Krieg zwischen den beiden Seiten führen könnte". Die nordkoreanische Agentur KCNA hatte das Ministerium mit den Worten zitiert, Nordkoreas Militär mit seinen offensiven Fähigkeiten sei jederzeit zum Einsatz bereit.
Die Drohnen seien nachts in Pjöngjang eingedrungen, hatte das Außenministerium weiter erklärt. Diese hätten in dieser und in der vergangenen Woche zahlreiche gegen Nordkorea gerichtete Flugblätter in der Hauptstadt abgeworfen. In der Vergangenheit hatten einige Aktivisten in Südkorea Ballons mit Hilfspaketen und Flugblättern in den Norden fliegen lassen, in denen sie den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un kritisieren.
Die beiden Koreas befinden sich technisch gesehen noch immer im Krieg, nachdem ihre bewaffnete Auseinandersetzung von 1950 bis 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete. Nordkorea wird unter anderem von Russland und China unterstützt, Südkorea von den USA und anderen westlichen Ländern.
(Bericht von Hyunsu Yim Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)