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27.12.2024 /23:59:31
BayWa einigt sich mit Aktionären und Banken auf Sanierungskonzept

München, 27. Dez (Reuters) - Die BayWa <BYWGnx.DE>, ihre beiden Großaktionäre und die Gläubigerbanken sind sich über den Weg zur Sanierung des hochverschuldeten Münchner Agrar- und Baustoffkonzerns bis 2027 einig. Die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB) und die österreichische Raiffeisen Agrar Invest beteiligen sich im Zuge dessen an einer Kapitalerhöhung über 150 Millionen Euro, deren Details bis Ende März feststehen sollen. Bis die Verträge über die Verlängerung der mehr als fünf Milliarden Euro schweren Schuldenlast stehen, könne es aber bis Ende April dauern, teilte die BayWa am Freitagabend mit. Bis dahin seien die Gläubiger bereit stillzuhalten. Die bisherige Stillhalteabkommen wäre zum Jahresende ausgelaufen.

Die BayWa will angesichts akuter Liquiditäts-Engpässe ihren jahrelangen Expansionskurs umkehren und die meisten Auslands-Beteiligungen verkaufen, wie Reuters Anfang Dezember erfahren hatte. Damit sollen vier Milliarden Euro hereinkommen, die zur Tilgung eines Großteils der Schulden verwendet werden sollen. In einem ersten Schritt trennt sich die BayWa dabei bis Ende März von ihrer Beteiligung von 47,5 Prozent an der österreichischen Schwester RWA Raffeisen Ware Austria (RWA AG). Das Anteilspaket geht für 176 Millionen Euro an die RWA-Genossenschaft, die bereits 49,99 Prozent an der RWA hält, wie die BayWa weiter mitteilte. Die Genossenschaft ist zugleich mit 28,3 Prozent der zweitgrößte Aktionär der BayWa.

Zum Verkauf stehen auch der niederländische Getreide- und Soja-Händler Cefetra und der neuseeländische Obsterzeuger T&G Global (Turners & Growers). Mit dem Verkauf der übrigen Anteile an der Wind- und Solarprojekt-Tochter BayWa r.e. will man sich bis 2027 Zeit lassen, weil das Geschäft zurzeit lahmt. Mit einer Kapitalerhöhung könnte der Miteigentümer EIP jedoch schon früher die Mehrheit übernehmen, wie BayWa r.e. kurz vor Weihnachten mitgeteilt hatte.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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