Washington, 29. Okt (Reuters) - Ein drohendes Verbot von chinesischer Fahrzeug-Hard- und Software durch die US-Regierung sorgt auch in der schwedischen Automobilindustrie für Beunruhigung. Der schwedische Elektroautohersteller Polestar <A4N1y.F> warnte am Montag in einer Mitteilung an das US-Handelsministerium, die vorgeschlagenen Regeln zur Cybersicherheit kämen einem Verkaufsverbot gleich. Dies würde nicht nur Importe aus China betreffen, sondern auch die Produktion im Werk in South Carolina. Polestar, eine Marke von Volvo Cars, gehört zwar mehrheitlich dem chinesischen Konzern Geely <0175.HK>. Das Unternehmen gab jedoch an, dass ein Großteil der Geschäftstätigkeit außerhalb der Volksrepublik stattfinde und nur etwa zehn Prozent der Mitarbeiter in China beschäftigt seien. Sieben der zehn Direktoren stammten aus Europa oder den USA, der CEO sei Deutscher. Polestar forderte das Handelsministerium auf, die Verhältnismäßigkeit der Vorschriften zu überprüfen. Das Handelsministerium lehnte eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme zunächst ab.
Die US-Regierung will die Hard- und Software für die Vernetzung chinesischer Fahrzeuge auf US-Straßen aus Gründen der nationalen Sicherheit verbieten. Der wachsende Wettbewerbsdruck für einheimische Autobauer wie General Motors <GM.N>, Ford <F.N> & Co. durch chinesische Konkurrenten ist ein wichtiges Thema im laufenden US-Präsidentschaftswahlkampf. Bereits im Mai hatte die Regierung die Strafzölle auf chinesische Elektroautos auf 100 Prozent vervierfacht.
(Bericht von David Shepardson, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)