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13.06.2025 /06:58:42
WDHLG-Sanchez lehnt Neuwahl ab - Parteimitglied wegen Korruptionsverdacht zurückgetreten

(Wiederholung vom Vorabend)
Madrid, 12. Jun (Reuters) - Spaniens Ministerpräsident
Pedro Sanchez plant nach dem Rücktritt eines hochrangigen
Parteigenossen wegen Korruptionsverdacht einen Umbau der
Sozialistischen Partei. Er bitte das spanische Volk um
Vergebung, sagte Sanchez am Donnerstag. Eine Neuwahl lehnt er
ab. Es handele sich um eine Krise der Partei und nicht der
Regierung, erklärte er. Sanchez führt eine von katalanischen
Separatisten unterstützte Minderheitsregierung.

Santos Cerdan, Nummer Drei in der Hierarchie der Partei, war am Donnerstag von seinen Parlamentsmandat und seinen Parteiämtern zurückgetreten, nachdem ein Richter des Obersten Gerichtshofs in Spanien ihn für eine Aussage am 25. Juni vorgeladen hatte. Er wolle sich ganz der Verteidigung seiner Unschuld widmen, begründete Cerdan seinen Schritt. "Ich habe weder ein Verbrechen begangen noch war ich an einem beteiligt." Richter Leopoldo Puente sagte, es gebe starke Beweise dafür, dass Cerdan möglicherweise an der unzulässigen Vergabe öffentlicher Bauaufträge gegen Bezahlung beteiligt gewesen sei. Bestechung kann in Spanien mit Gefängnisstrafen von bis zu acht Jahren geahndet werden.

Cerdan hätte niemals vertraut werden dürfen, sagte Sanchez. Er habe sich immer für eine saubere Politik eingesetzt. Sanchez wurde 2018 erstmals spanischer Ministerpräsident und löste Mariano Rajoy ab. Dessen Partei PP war in zahlreiche Korruptionsaffären verwickelt, weshalb es zu einem Misstrauensvotum kam. 2023 wurde Sanchez nach Parlamentswahlen als Ministerpräsident bestätigt. Seine Amtszeit endet regulär 2027.

(Bericht von David Latona, Inti Landauro, geschrieben von Kerstin Dörr. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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