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17.10.2024 /06:08:13
WDHLG-FOKUS 2-Scholz will neuen "Pakt für Industrie" in Deutschland

(Wiederholung vom Vorabend)

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Kanzler lädt Verbände und Gewerkschaften ins Kanzleramt



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Lindner: Indiz, dass er über Wachstumsinitiative hinausgehen will





Berlin, 16. Okt (Reuters) - Wegen der angeschlagenen
Wirtschaft hat Bundeskanzler Olaf Scholz einen neuen Pakt für
die Industrie vorgeschlagen. Er wolle Industrie- und
Unternehmensverbände sowie Gewerkschaften diesen Monat ins
Kanzleramt einladen, um über nötige Maßnahmen zu beraten, sagte
der SPD-Politiker am Mittwoch in einer Regierungserklärung zum
EU-Gipfel im Bundestag. "Und das, was dabei rauskommt, werde ich
diesem Parlament vorschlagen, auch auf den Weg zu bringen, damit
es vorangeht in Deutschland", sagte Scholz. Die Bundesrepublik
sei ein Industrieland und müsse es bleiben.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sagte dazu
am Abend vor der Auslandspresse: "Dass der Bundeskanzler heute
einen Pakt für Industriearbeitsplätze vorgeschlagen hat, das ist
für mich das Indiz, dass er über die Wachstumsinitiative noch
hinausgehen will." Er habe aber keine Erkenntnisse, was sich
Scholz genau erhoffe und vorschlagen wolle. Das werde nun zu
diskutieren sein. Daher wolle er dazu öffentlich noch keine
zusätzlichen Vorschläge machen, sagte Lindner.

In seiner Rede hatte Scholz betont, dass sowohl günstige Industriepreise für die Unternehmen nötig seien als auch ein drastischer Abbau von Vorschriften auf EU-Ebene. Er forderte die EU-Kommission auf, dies anzugehen. Zudem griff er die Brüsseler Behörde wegen der schleppenden Verhandlungen zu neuen Freihandelsabkommen scharf an.

Einen Tag vor dem EU-Gipfel in Brüssel, auf dem auch über die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie gesprochen werden soll, kritisierte Scholz, dass es keine Fortschritte bei der Vollendung der Kapitalmarktunion gegeben habe. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und er würden dies zum Thema der nächsten Jahre machen. Die Kapitalmarktunion wird als wichtiger Baustein zur Finanzierung gerade kleinerer und junger Unternehmen gesehen.

(Bericht von: Andreas Rinke, Alexander Ratz, Mitarbeit Reinhard Becker Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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