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Berlin, 13. Nov (Reuters) - Bundesbank-Präsident Joachim Nagel rechnet nach dem Wahlsieg des designierten US-Präsidenten Donald Trump mit milliardenschweren Einbußen in Deutschland. "Sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte uns das in Deutschland durchaus ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten", sagte Nagel der Wochenzeitung "Die Zeit" laut Vorabbericht vom Mittwoch. Ein Prozent würde basierend auf dem Bruttoinlandsprodukt von 2023 in etwa 41 Milliarden Euro entsprechen. Das sei schmerzhaft, zumal die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr überhaupt nicht wachse und im kommenden Jahr wohl unter einem Prozent. "Kämen die neuen Zölle tatsächlich, könnten wir sogar in den negativen Bereich rutschen."
Nagel verwies auch auf Probleme auf dem Arbeitsmarkt. "Die Jobs, die wir in der Industrie verlieren, werden womöglich nicht mehr so problemlos wie bisher ersetzt durch neue Stellen im Dienstleistungsbereich." Zwar sei das Beschäftigungsniveau noch immer außergewöhnlich hoch. "Aber inzwischen haben sich die Aussichten eingetrübt."
Das aktuelle Zinsniveau der Europäischen Zentralbank hält der Bundesbank-Chef für angemessen. "Wir übertreiben nicht. Es gibt noch immer einen merklichen Preisdruck, der vor allem lohnbedingt aus dem Dienstleistungssektor kommt." Die Kerninflation ohne die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie liege im Euro-Raum knapp unter drei Prozent, in Deutschland über drei Prozent. Das seien noch immer recht hohe Werte.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)