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05.10.2024 /14:53:12
FOKUS 1-Selenskyj will Siegesplan am 12. Oktober in Ramstein vorlegen

Kiew, 05. Okt (Reuters) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will Details seines sogenannten Siegesplanes am 12. Oktober in Ramstein vorlegen. An dem Treffen der Ramstein-Kontaktgruppe auf dem US-Stützpunkt in Rheinland-Pfalz sollte auch US-Präsident Joe Biden teilnehmen. "Wir werden den Siegesplan vorlegen, klare, konkrete Schritte für ein gerechtes Ende des Krieges", schrieb Selenskyj am Samstag auf Telegram. Die Ukraine wehrt sich seit fast 1000 Tagen gegen die groß angelegte Invasion Russlands, die am 24. Februar 2022 begonnen hatte.

Selenskyj hatte bereits zuvor von einem Siegesplan gesprochen, aber öffentlich keine Details genannt. Bei seinem USA-Besuch im vergangenen Monat überreichte er seinen Plan sowohl Biden als auch den beiden Präsidentschaftskandidaten, Kamala Harris und Donald Trump. Er beinhalte einige produktive Vorschläge, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums seinerzeit. Das "Wall Street Journal" berichtete jedoch unter Berufung auf US-Vertreter, es handele sich lediglich um die bekannten Forderungen nach mehr Waffen und die Erlaubnis, Raketen mit längerer Reichweite einsetzen zu dürfen. Eine umfassende Strategie gebe es nicht.

Russland meldete am Samstag die Einnahme einer weiteren Ortschaft in der Region Donezk im Osten der Ukraine. Das Dorf Schelanne Druhe sei unter Kontrolle, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit. In dem Gebiet kommt das russische Militär langsam, aber stetig voran. Am Mittwoch hatte Russland die Einnahme der Stadt Wuhledar in Donezk gemeldet. Das ukrainische Militär erklärte, es habe sich aus der weitgehende zerstörten Stadt zurückgezogen, um nicht eingekesselt zu werden. Die russischen Truppen seien zudem bis auf rund sieben Kilometer an den strategischen Knotenpunkt Pokrowsk weiter nördlich herangekommen.

Im Norden der Ukraine, in der Grenzregion Sumy, hatte Selenskyj am Freitag Soldaten besucht. Von dort aus waren ukrainische Truppen Anfang August überraschend in die russische Oblast Kursk eingedrungen. Die ukrainischen Truppen kontrollieren dort weite Teile des russischen Grenzgebietes. Allerdings haben die russischen Truppen mit einem Gegenangriff begonnen, und der ukrainische Vormarsch hat sich verlangsamt. "Es ist entscheidend zu verstehen, dass der Kursk-Einsatz eine wirklich strategische Sache ist, etwas, das unsere Partner motiviert, an der Seite der Ukraine zu stehen, entschlossener zu sein und Druck auf Russland auszuüben", schrieb Selenskyj auf Telegram.



(Bericht von Yuliia Dysa; geschrieben von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte))

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