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17.09.2024 /18:30:00
Mehr Wagniskapital für Startups - Finanzbranche will 12 Mrd investieren

Berlin, 17. Sep (Reuters) - Zur stärkeren Förderung junger Unternehmen soll die Finanzbranche bis 2030 rund zwölf Milliarden Euro investieren. Auf dieses Ziel verständigten sich Vertreter von Banken, Versicherungen, Vermögensverwaltern, Börsen und Wirtschaftsverbänden und der Bundesregierung am Dienstag in einer gemeinsamen Absichtserklärung, die die Ampel-Regierung in Berlin veröffentlichte. Das zusätzliche Geld solle genutzt werden, um die Strukturen zu verbessern. Am Ende solle mehr Wagniskapital für Startups zur Verfügung stehen. Startups finanzieren sich in der Regel nicht über Banken, sondern Investoren, weil sie oft noch Verluste schreiben und erst Strukturen aufbauen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach von einer guten Nachricht für neu gegründete Unternehmen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) ergänzte: "Die Zusagen der Wirtschaft zeigen: Der Investitionswille ist da." Es müsse gelingen, mehr privates Kapital zu mobilisieren. Dann sei auch mit zusätzlichem Wachstum zu rechnen. "Was wir nicht brauchen, sind immer neue Subventionen und aus der Politik heraus gelenkte wirtschaftliche Entscheidungen." Der Chef der staatlichen Förderbank KfW, Stefan Wintels, sagte, in Deutschland würden jährlich etwa 30 Milliarden Euro für die Innovationsfinanzierung benötigt. "Es ist daher wichtig, dass wir neben staatlichem Kapital vor allem weitere private Investoren für die Finanzierung junger Unternehmen gewinnen."

Die Initiative werde die Finanzierung vieler Startups erleichtern, lobte der Digitalverband Bitkom. Es sei ein Signal des Aufbruchs. "Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen wir mehr digitale Innovationen. Dabei spielen Startups eine herausragende Rolle." Nicht einmal ein Fünftel der Startups sei der Auffassung, dass es hierzulande ausreichend Wagniskapital gebe. 80 Prozent hätten zudem aufgrund der konjunkturellen Eintrübung zuletzt eine zunehmende Zurückhaltung bei Investoren festgestellt. "Um die Kapitallücke im internationalen Vergleich zu schließen, müssen noch weitere Schritte folgen."

(Bericht von Christian Krämer. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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