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Umsatz und Ebit leicht über Erwartungen |
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Starker Dollar gibt MTU 2025 Rückenwind |
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Aktien vorbörslich im Plus |
(neu: weitere Details) |
München, 19. Feb (Reuters) - Der Münchner |
Triebwerkshersteller MTU Aero Engines <MTXGn.DE> hat operativ |
erstmals einen Milliardengewinn erwirtschaftet und schraubt |
seine Ziele wegen des starken Dollar nach oben. Das bereinigte |
Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg 2024 um 28 Prozent |
auf 1,05 Milliarden Euro, wie der Airbus <AIRG.DE>- und |
Boeing <BA.N>-Zulieferer am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz |
kletterte um 18 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro und lag damit am |
oberen Rand der eigenen Erwartungen sowie über den Prognosen der |
Analysten. Auch unter dem Strich stand mit 764 (2023 bereinigt: |
594) Millionen Euro ein Rekordgewinn. |
"Diese Rekorde haben wir trotz der Herausforderungen durch den Getriebefan-Flottenmanagement-Plan und trotz der anhaltenden volatilen Lieferketten aufgestellt", erklärte der scheidende Vorstandschef Lars Wagner. Die modernen Getriebefan-Triebwerke müssen in den nächsten Jahren - teils vorzeitig - in die Werkstatt, weil in ihnen eine womöglich defekte Turbinenscheibe des Partners Pratt & Whitney RTX <RTX.N> verbaut ist. Sie kommen vor allem bei den A320-Maschinen von Airbus zum Einsatz. Rückstellungen für den Rückruf hatten MTU 2023 in die roten Zahlen gedrückt. Der operative Mittelzufluss (Free Cash-flow) wird dadurch noch bis 2026 belastet; 2024 lag er bei 183 (352) Millionen Euro.
Wie angekündigt, will MTU eine Dividende von 2,20 (2,00) Euro ausschütten. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz kletterten die Aktien um 1,2 Prozent.
Im laufenden Jahr bekommt MTU Rückenwind durch den starken Dollar, weil in der Luftfahrt die meisten Verträge in Dollar abgerechnet werden. Der Konzern hat sich nun - bei einem Kurs von 1,05 Dollar zum Euro - einen Umsatz von 8,7 bis 8,9 Milliarden Euro vorgenommen, das sind 400 Millionen Euro mehr als bisher. Das bereinigte Ebit werde 2025 um etwa 15 Prozent zulegen, bisher hatte MTU 10 bis 15 Prozent in Aussicht gestellt. "Wir wollen die Chancen nutzen, die sich uns bieten - in allen Geschäftsbereichen. So halten wir die MTU auch 2025 auf Rekordkurs", sagte Wagner, der spätestens zum Jahresende zu Airbus wechselt.
Der Auftragsbestand war Ende 2024 mit 28,6 Milliarden Euro 17 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das entspreche rechnerisch einer Auslastung von mehr als drei Jahren, sagte Finanzvorstand Peter Kameritsch.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)