Berlin, 14. Feb (Reuters) - Der deutsche Maschinenbau will laut einem Medienbericht trotz wachsender Konjunkturrisiken weitgehend auf Stellenabbau verzichten. "Wir hoffen für unseren Wirtschaftszweig, dass es nur zu einem leichten Stellenabbau in diesem Jahr kommt und wir die Zahl der Mitarbeitenden trotz der schweren Zeiten stabil halten können", sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, Bertram Kawlath, der Zeitung "Augsburger Allgemeine" laut einem Vorabbericht. Die überwiegend mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen versuchten mit allen Kräften, die Stammbelegschaften zu halten. "Diese Unternehmer wissen, dass sie ihre Beschäftigten dringend brauchen, wenn es wieder aufwärtsgeht", sagte Kawlath.
Die Stimmung in der Branche sei zurzeit unterschiedlich. "Jedes dritte Unternehmen beurteilt die aktuelle Lage als schlecht oder sehr schlecht. Das schmerzt. Doch jede fünfte Firma sieht die Lage als gut oder sehr gut an." Die Zoll-Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump verfolge die Branche selbstbewusst aus einer robusten Position. "Unsere Firmen stellen Produkte her, die Unternehmen so nicht von amerikanischen Konkurrenten kaufen können", erklärte Kawlath laut dem Vorabbericht. "Wenn Trump will, dass Firmen mehr in den USA investieren, kommen sie also nicht umhin, Maschinen deutscher Hersteller zu kaufen."
US-Präsident Donald Trump und sein Vertrauter, der Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk, schafften Unruhe. Dies sei nicht gut für die Maschinenbauunternehmen. "Wir Maschinen- und Anlagenbauer verkaufen Investitionsgüter. Solche Güter kaufen Unternehmen nur dann, wenn sie stabile Geschäfte erwarten, also wissen, was die Zukunft bringt", erklärte Kawlath demnach. Trumps Zollpolitik schade allen, auch den USA. "Zölle machen Produkte für alle Endverbraucher teurer. Ich warne deshalb davor, Handelsdispute mithilfe von Zöllen lösen zu wollen".
(Bericht von Esther Blank. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)