Kiew, 03. Jan (Reuters) - Die Republik Moldau hat das Ende russischer Erdgaslieferungen an die separatistische Region Transnistrien als Sicherheitskrise bezeichnet. Ministerpräsident Dorin Recean erklärte am Freitag, Moldau könne zwar die eigene Energieversorgung über die einheimische Produktion und Importe decken. Transnistrien habe dagegen trotz der Verbindungen zur Regierung in Moskau einen schweren Schlag einstecken müssen. Russland offenbare mit der Gefährdung der Zukunft seines Protektorats, dass "Verrat und Isolation" die unvermeidlichen Folgen für alle Verbündeten seien. "Wir betrachten dies als eine Sicherheitskrise, die darauf abzielt, die Rückkehr prorussischer Kräfte an die Macht in Moldau zu ermöglichen."
Eine Stellungnahme Russlands lag zunächst nicht vor. Transnistrien spaltete sich in den 1990er Jahren ab, dort sind russische Soldaten stationiert. Die Region erhielt lange Zeit russisches Erdgas aus der Ukraine. Zum Jahresende war jedoch ein Transitvertrag zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine ausgelaufen. Damit kamen am Neujahrstag die russischen Erdgasexporte über die Pipelines durch die Ukraine zum Erliegen. Der Schritt war erwartet worden, die meisten EU-Staaten wie Deutschland versorgen sich aus anderen Quellen. Unabhängig von der Durchleitung kündigte der russische Energiekonzern Gazprom <GAZP.MM> am 28. Dezember an, ab Neujahr die Lieferungen an Moldau einzustellen. Hintergrund seien unbezahlte Rechnungen. Die Republik Moldau weist dies zurück.
(Bericht von Olena Harmash Geschrieben von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)