(Korrigiert im ersten Eintrag Angaben zu Istanbul; Formulierung zu Selenskyj geändert. Sie erhalten um 23.00 Uhr eine aktuelle Vorschau des morgigen Tages)
Frankfurt, 14. Mai (Reuters) - Im Folgenden erhalten Sie |
eine Übersicht über die absehbaren TOP-THEMEN des morgigen Tages |
aus den Ressorts Politik, Wirtschaft und Finanzmärkte. (Stand |
15.30 Uhr) |
UKRAINE/RUSSLAND/USA - Auch einen Tag vor den geplanten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine herrscht Unklarheit darüber, wer daran teilnehmen soll. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge wird eine russische Delegation in Istanbul erwartet. Ob Russlands Präsident Wladimir Putin ebenfalls kommt, ließ er offen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will in die Türkei reisen. US-Präsident Donald Trump, derzeit im Nahen Osten unterwegs, ließ offen, ob er einen Abstecher nach Istanbul macht. Es sei eine Möglichkeit, sagte er.
NATO/AUSSENMINISTER - Die Außenministerinnen und Außenminister der 32 Nato-Staaten beraten am Donnerstag im türkischen Küstenort Antalya vor allem über den weiteren Umgang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. An den Beratungen nimmt auch US-Außenminister Marco Rubio teil, Deutschland wird von dem neuen Ressortchef Johann Wadephul vertreten. Das Treffen geht am Mittag mit einer Pressekonferenz von Nato-Generalsekretär Mark Rutte zu Ende.
DEUTSCHLAND/BUNDESTAG - Im Bundestag stellen zahlreiche Minister ihre Pläne für die neue Legislaturperiode vor. Den Auftakt macht am Morgen Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), gefolgt vom neuen Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Auf dem Programm stehen auch die Minister und Ministerinnen aus den Ressorts für Arbeit und Soziales, Gesundheit, Umwelt, Bildung, Landwirtschaft, Bauen und am Abend noch Forschung.
DEUTSCHLAND/STEUERN - Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) stellt die neue Schätzung der Steuereinnahmen für die Jahre 2025 bis 2029 vor. Seit Dienstag beraten Experten von Bund, Ländern und Kommunen in Bremen über die zweimal jährlich vorgelegte Prognose. Erwartet wird, dass die Steuereinnahmen in den kommenden Jahren wegen der Wirtschaftsschwäche langsamer steigen als bisher angenommen. Für die neue Bundesregierung könnte sich damit die Finanzierungslücke bei der Planung des Bundeshaushalts für 2026 nochmals vergrößern.
SIEMENS <SIEGn.DE> - Was machen die US-Zölle mit Siemens? Das ist die Frage, wenn der Münchner Technologiekonzern seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorlegt. Im Februar hatte Vorstandschef Roland Busch noch gehofft, Siemens könne davon womöglich sogar profitieren, zumal der Konzern in den USA auch ein großer Arbeitgeber ist. Doch bei der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers <SHLG.DE> haben die Zölle die Euphorie bereits gebremst. Der lang ersehnte und für das abgelaufene Quartal in Aussicht gestellte Aufschwung in China könnte die Negativ-Effekte wenigstens zum Teil wettmachen.
ADIDAS <ADSGn.DE> - Aufsichtsratschef Thomas Rabe muss auf der Hauptversammlung in Fürth um seine Wiederwahl bangen. Der Aktionärsberater ISS und mehrere Fondsgesellschaften wollen den Bertelsmann-Chef nicht noch einmal für ein Jahr in den Aufsichtsrat des Sportartikelkonzerns wählen. Sie werfen ihm unter anderem vor, die Suche nach seinem ? eigentlich für 2025 in Aussicht gestellten ? Nachfolger verschleppt und zu wenige Frauen für den Adidas-Aufsichtsrat gewonnen zu haben. Schon 2024 hatte er nur 69 Prozent der Aktionärsstimmen erhalten.
DEUTSCHE TELEKOM <DTEGn.DE> - Nach der Anhebung der Gewinnziele bei der US-Tochter T-Mobile <TMUS.O> hoffen Investoren auf einen ähnlichen Schritt des Bonner Konzerns bei der Veröffentlichung der Quartalsbilanz. Vom Unternehmen befragte Analysten rechnen für das abgelaufene Quartal mit einem Umsatz von 29,69 Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Gewinn von 11,11 Milliarden Euro.
RWE <RWEG.DE> - Der größte deutsche Stromerzeuger legt seine Zahlen zum ersten Quartal vor. Dem Versorger machen unter anderem sinkende Strompreise zu schaffen. Neben den Ergebnissen dürften sich die Blicke darauf richten, wie der Konzern dieser Entwicklung begegnen will. Auch Aussagen zu den geplanten Investitionen und der Lage des wichtigen US-Marktes werden erwartet. RWE-Chef Markus Krebber steht unter dem Druck von Finanzinvestoren, mehr Geld an die Anleger auszuschütten.
THYSSENKRUPP <TKAG.DE> - Der Industriekonzern veröffentlicht seinen Zwischenbericht über das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25. Neben den Zahlen und der Prognose wird sich das Interesse auf die Ergebnisse und die Aussagen über die Stahlsparte und das Marinegeschäft richten, deren Zukunft im Konzern offen ist. Darüber hinaus werden vom Vorstand Einschätzungen zu den Folgen der US-Zölle erwartet.
COMMERZBANK <CBKG.DE> - Die Gewerkschaft Verdi und der Betriebsrat der Commerzbank wollen vor der Hauptversammlung des Kreditinstituts gegen eine mögliche Übernahme durch die italienische UniCredit demonstrieren. "Die würde zu einem Kahlschlag bei den Arbeitsplätzen in Deutschland führen", sagte Kevin Voß, Verdi-Unternehmensbetreuer für die Commerzbank. Die Bank Unicredit ist mit 9,5 Prozent zweitgrößter Aktionär der Commerzbank nach dem Bund und hat sich über Derivate aber Zugriff auf weitere 18,5 Prozent gesichert. Mit Spannung wird erwartet, ob sich ein Vertreter der italienischen Großbank auf der Hauptversammlung äußern wird.
EURO-ZONE/GROSSBRITANNIEN/BIP - Wichtige Konjunkturdaten zeigen, wie die Wirtschaft in Europa in das Jahr gestartet ist. Einer Schnellschätzung zufolge war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Euro-Zone im ersten Quartal um 0,4 Prozent gestiegen. Mit der zweiten Schätzung des EU-Statistikamts wird sich nun zeigen, ob die Zahl Bestand hat oder nicht. Für die ebenfalls anstehenden BIP-Zahlen aus Großbritannien erwarten Experten, dass sich in den Monaten Januar bis März ein Zuwachs von 0,6 Prozent ergeben dürfte. Die Notenbank hatte jüngst die Zinsen gesenkt und könnte nach Ansicht von Investoren dieses Jahr weitere Schritte nach unten folgen lassen.
USA/FED/POWELL - Mit Spannung wird an den Finanzmärkten ein Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell auf einer Konferenz in Washington erwartet. Auch wenn seine Rede der Überprüfung des geldpolitischen Rahmenwerks der Zentralbank gilt, werden Investoren nach Signalen zum weiteren geldpolitischen Kurs Ausschau halten. Der unabhängige Notenbankchef wird von US-Präsident Donald Trump zu Zinssenkungen gedrängt. Doch legte die Zentralbank zuletzt eine weitere Pause ein. Powell betonte, die Währungshüter seien nicht in Eile, die Zinsen zu senken.
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