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14.05.2025 /19:39:34
FOKUS 3-Starke Tech-Werte stützen Wall Street

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Saudi-Geschäfte locken Anleger in US-Tech-Werte



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Anleger warten auf weitere Fortschritte bei Zollverhandlungen



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Online-Broker eToro feiert starkes IPO
 
(Neu: Dollar, Öl, eToro)
Frankfurt, 14. Mai (Reuters) - Kursanstiege bei
wichtigen Einzelwerten haben die technologielastigen US-Indizes
am Mittwoch gestützt. Der Index der Technologiebörse
Nasdaq <.IXIC> gewann gut ein halbes Prozent auf 19.119 Punkte.
Der breiter gefasste S&P 500 <.SPX> rückte leicht vor und lag bei
5890 Zählern. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte
notierte hingegen leicht im Minus bei 42.054 Stellen.

Die Aussicht auf lukrative Geschäfte mit Saudi-Arabien trieb zur Wochenmitte einige Techkonzerne an. "US-Präsident Donald Trump tritt wie ein Super-CEO in Saudi-Arabien auf", sagte Jochen Stanzl, Chefanalyst beim Broker CMC Markets. "Das bringt US-Firmen große Aufträge." Aktien des KI-Server-Herstellers Super Micro Computer <SMCI.O> schnellten um fast 17 Prozent nach oben. Die Chipkonzerne Nvidia <NVDA.O> und Qualcomm <QCOM.O> legten gut ein und vier Prozent zu. Der Halbleiter-Hersteller AMD <AMD.O> konnte zudem mit einem Aktienrückkaufprogramm bei Anlegern punkten. Die Aktie stieg um fast sechs Prozent.

WARTEN AUF NEUE ZOLLSCHLAGZEILEN

Die Anleger warteten nun auf neue Impulse und Schlagzeilen zum Thema Handelskrieg, sagte Fiona Cincotta, leitende Marktanalystin bei City Index. Aus Sicht vieler Analysten ist noch nicht klar, wie es etwa zwischen den USA und China nach den zunächst vereinbarten Zollsenkungen für 90 Tage weitergeht. Ungewiss ist bislang auch, wie es nach Ablauf der 90-tägigen Zollpause auf europäischer Ebene weitergeht.

Der Dollar-Index <=USD>, der trotz der jüngsten Annäherung zwischen China und den USA seinen Abwärtstrend in dieser Woche wieder aufnahm, notierte leicht schwächer bei 100,92 Punkten. Zusätzlich geschwächt wurde die US-Währung durch Spekulationen auf einen lockeren geldpolitischen Kurs der Notenbank Fed. "Wenn sich der Trend zu nachlassendem Preisdruck verstetigt, hätte die US-Notenbank mehr Spielraum, die Zinsen später im Jahr senken zu können", sagte Experte Stanzl.

Am Ölmarkt drückte ein Anstieg der US-Lagerbestände den Preis. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI <CLc1> verbilligten sich jeweils um rund ein halbes Prozent auf 66,29 und 63,36 Dollar je Fass. Die Rohölvorräte der USA sind in der vergangenen Woche um 3,5 Millionen Barrel auf 441,8 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten der US-Energiebehörde EIA hervorgeht. Von Reuters befragte Experten hatten im Schnitt mit einem Rückgang um 1,1 Millionen Barrel gerechnet.

ONLINE-BROKER ETORO FEIERT STARKES IPO

Im Rampenlicht bei den Unternehmen stand unter anderem das Börsendebüt des Online-Brokers eToro <ETOR.O>. Die US-notierten Titel des israelischen Unternehmens eröffneten an ihrem ersten Handelstag auf 69,69 Dollar. Damit kletterten sie um 32 Prozent über ihren Ausgabepreis von 52 Dollar je Aktie. Der Börsenneuling wird damit mit rund 5,6 Milliarden Dollar bewertet. Für eToro ist dies der zweite Anlauf zum Sprung auf das Börsenparkett. Das 2007 gegründete Online-Broker hatte 2021 versucht, unter das Dach eines Börsenvehikels (SPAC) zu schlüpfen, wobei eToro mit 10,4 Milliarden Dollar bewertet worden wäre. Doch der Versuch verlief ein Jahr später im Sande, nachdem Börsengänge via SPAC bei Investoren aus der Mode kamen.

Unter Druck gerieten hingegen die Titel der Modefirma American Eagle <AEO.N>, die 4,6 Prozent einbüßten. Angesichts der durch US-Zölle entstandenen unsicheren Wirtschaftslage sei es nicht möglich, eine zuverlässige Prognose für das Gesamtjahr zu treffen, teilte das Unternehmen mit. Die anhaltend hohe Inflation in den USA und zollbedingte Preissteigerungen haben die Verbraucher dazu veranlasst, ihre Ausgaben für nicht zwingend benötigte Produkte zurückzufahren. "Wir sind enttäuscht von unserer Leistung im ersten Quartal", sagte Konzernchef Jay Schottenstein. "Unsere Verkaufsstrategie hat nicht wie geplant gegriffen. Deswegen mussten wir stärker rabattieren und blieben auf hohen Lagerbeständen sitzen."

(Bericht von Zuzanna Szymanska Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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