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18.09.2024 /19:06:35
FOKUS 3-US-Anleger liegen auf der Lauer - Zinswende im Blick

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Zinswende im Fokus

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Ölpreise tauchen ab

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Nasa-Auftrag beflügelt Intuitive Machines
 
(Neu: Fokus auf USA)
Frankfurt/New York, 18. Sep (Reuters) - Kurz vor der
erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank Fed haben sich die
Anleger an der Wall Street am Mittwoch bedeckt gehalten. Der
Dow-Jones-Index der Standardwerte trat gegen Mittag bei
41.630 Punkten auf der Stelle. Der breiter gefasste S&P
500 <.SPX> und der Index der Technologiebörse Nasdaq <.IXIC>
standen je 0,1 Prozent im Plus bei 5640 und 17.654 Zählern.

An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass die Notenbank Federal Reserve (Fed) die Zinswende nach unten einleitet. Seit Juli 2023 liegt der US-Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Doch über das Ausmaß herrschte Ungewissheit. "Selten war der Markt so zerrissen, so kurz vor einer Fed-Entscheidung", sagte Anlagestratege Seema Shah vom Vermögensverwalter Principal Asset Management. Investoren rätseln, ob die Fed eine Senkung um einen Viertel-Prozentpunkt veranlasst oder einen doppelt so großen Schritt im Umfang von einem halben Prozentpunkt wagt.

GELDPOLITISCHE LOCKERUNG KÖNNTE AKTIEN WEITER BEFLÜGELN

Analysten warnten davor, dass ein übermäßiger Schritt der Zentralbank die Märkte verschrecken könnte, die ohnehin schon nervös sind, was die allgemeine Gesundheit der größten Volkswirtschaft der Welt angeht. Alle drei großen US-Indizes haben in diesem Jahr aufgrund der Aussicht auf niedrigere Zinssätze Rekordhöhen erreicht, während sich die Inflation abschwächte und der Arbeitsmarkt allmähliche Anzeichen einer Abkühlung zeigte. "Wir glauben, dass sich Aktien gut entwickeln werden, wenn die Federal Reserve vor dem Hintergrund einer robusten Wirtschaftstätigkeit beginnt, ihre Politik zu lockern", sagte Daniel Grosvenor, Direktor für Aktienstrategie bei Oxford Economics.

Die Erwartung einer geldpolitischen Lockerung drückte den Dollar <.DXY> um 0,2 Prozent ins Minus. Mit 100,69 Punkten lag er nahe seines Jahrestiefs von 100,55 Zählern. Der Euro <EUR=> stieg im Gegenzug auf 1,1124 Dollar.

Am Ölmarkt ging es nach drei Tagen mit Zuwächsen nach unten. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI <CLc1> verbilligten sich um bis zu 0,9 Prozent auf 73,12 und 70,54 Dollar je Fass (159 Liter). Nach Angaben der US-Energiebehörde gingen die wöchentlichen Rohölvorräte um 1,6 Millionen Barrel zurück. Analysten hatten mit einem Rückgang von 500.000 Barrel gerechnet.

ANLEGER SEHEN WIEDER MEHR CHANCEN FÜR STAHLFUSION

Ein milliardenschwerer Vertrag mit der Nasa beflügelte das US-Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines <LUNR.O>. Die Aktien stiegen um 54 Prozent auf den höchsten Stand seit Februar. Im Rahmen der Partnerschaft sollen der US-Raumfahrtbehörde Kommunikations- und Navigationsdienste zur Unterstützung des Mondforschungsprogramms "Artemis" bereitgestellt werden.

Auf Berg- und Talfahrt ging es für Papiere von General Mills  <GIS.N>, die sich zunächst um rund zwei Prozent verbilligten. Der Cheerios-Hersteller verzeichnete im Quartal einen Rückgang der Bruttomargen. Anschließend arbeiteten sich die Titel jedoch mehr als ein Prozent ins Plus, da Anleger einen noch größeren Umsatzschwund erwartet hatten.

Aktien von US Steel <X.N> stiegen um 2,7 Prozent. Der Stahlhersteller und der japanische Konkurrent Nippon Steel bemühen sich um eine Genehmigung ihrer Milliardenfusion. Nachdem das Weiße Haus Verzögerungen signalisiert hatte, will die zuständige Behörde für nationale Sicherheit Insidern zufolge den Unternehmen erlauben, ihren Antrag erneut einzureichen. Dies verzögert eine Entscheidung über die politisch heikle Fusion bis nach den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November.

(Bericht von Johann M Cherian und Purvi Agarwal, geschrieben von Anika Ross, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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