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26.09.2024 /12:29:27
FOKUS 1-Kursrally in China treibt Dax auf neues Rekordhoch

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Anleger setzen auf weitere Konjunkturimpulse aus China

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Dax springt deutlich über 19.000 Punkte

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Coba-Aktien im Fokus
 
(Neu: Europäische Börsen, Zitate, Ölpreis, Einzelwerte)
Frankfurt, 26. Sep (Reuters) - Spekulationen auf weitere
konjunkturstützende Maßnahmen in China haben die Kauflaune am
deutschen Aktienmarkt neu entfacht. Der Dax <.GDAXI> sprang am
Donnerstag deutlich über die Marke von 19.000 Punkten und
kletterte in der Spitze um 1,3 Prozent auf ein frisches
Rekordhoch von 19.169. Der EuroStOXX50 <.SOXX50E> notierte fast
zwei Prozent fester. "Die Deutsche Börse sollte sich so langsam
schon mal mit den Feierlichkeiten zur 20.000er Marke
beschäftigen", sagte Jürgen Molnar von RoboMarkets. "Es kann nun
schneller gehen als noch vor wenigen Monaten gedacht."

In der vergangenen Woche hatte der Dax nach der lang ersehnten Zinswende in den USA erstmals die Markte von 19.000 Punkten durchbrochen. Zuletzt rückte nun die chinesische Wirtschaft in den Fokus. Viele Investoren hoffen darauf, dass die Führung Chinas in puncto Konjunkturimpulsen nachlegen wird. Sie verpflichtete sich am Donnerstag dazu, das für dieses Jahr angestrebte Wirtschaftswachstum zu erreichen und die Krise auf dem Immobilienmarkt zu stoppen, wie staatliche Medien unter Berufung auf eine Politbüro-Sitzung berichteten. "Bloomberg" zufolge erwägt Peking zudem, seinen größten Staatsbanken eine Kapitalspritze in Höhe von bis zu einer Billion Yuan (142,48 Milliarden Dollar) zur Verfügung zu stellen, damit diese die schwächelnde Wirtschaft besser unterstützen können. Chinas Zentralbank hatte erst Anfang der Woche das größte Stützungspaket für die heimische Wirtschaft seit der Corona-Pandemie beschlossen.

LUXUSWERTE PROFITIEREN VON CHINA-SPEKULATIONEN

An der chinesischen Börse ging es angesichts dieser Nachrichten steil bergauf. Und der Kaufrausch in Fernost stecke an, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets. "Anleger entscheiden sich mit jeder Menge Konjunkturoptimismus für den Kauf von Aktien und sorgen damit für eine Fortsetzung des Bullenmarktes." Profitieren konnten europaweit vor allem Luxuswerte, da diese stark von der Nachfrage in China abhängen. LVMH <LVMH.PA>, Hermes  <HRMS.PA>, Dior <DIOR.PA>, Kering <PRTP.PA> and Burberry stiegen zwischen fünf und sieben Prozent. Im MDax <.MDAXI> notierten die Titel von Hugo Boss <BOSSn.DE> fast fünf Prozent fester. Im Dax legte die Aktien von Sportartikelhersteller Adidas <ADSGn.DE> in der Spitze 5,6 Prozent zu.

Gefragt waren zudem erneut Titel der Commerzbank <CBKG.DE>, die sich um bis zu 6,1 Prozent auf ein 12-1/2-Jahres Hoch von 16,22 Euro verteuerten. Die Übernahmefantasien hielten an, sagte ein Händler. Am Freitag wollen Vertreter der Commerzbank und der an ihr interessierten Unicredit erstmals zusammenkommen. Mitte September hatte die italienische Bank bekannt gegeben, neun Prozent an der Commerzbank gekauft zu haben. Am Montag erwarb sie über Finanzinstrumente weitere 11,5 Prozent - und die Unicredit machte klar, mehr zu wollen. Die Aktien der Coba haben in diesem Monat bereits mehr als 14 Prozent an Wert gewonnen.

Zu den wenigen Verlierern im Dax zählten die Aktien von BASF <BASFn.DE> mit einem Abschlag von 2,3 Prozent. Die Aktionäre müssen sich in den kommenden Jahren auf Einbußen bei der Dividende einstellen.

ÖLPREISE RUTSCHEN DEUTLICH AB

Am Rohstoffmarkt sorgten vor allem die Spekulationen auf eine Produktionssteigerung in Saudi-Arabien für Gesprächsstoff. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI <CLc1> verbilligten sich in der Spitze um jeweils gut dreieinhalb Prozent auf 70,72 beziehungsweise 67,16 Dollar je Fass. Saudi-Arabien, der weltgrößte Rohölexporteur, bereite sich darauf vor, sein inoffizielles Preisziel von 100 Dollar pro Barrel aufzugeben und seine Produktion zu steigern, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Zusätzlich belastet wurden die Preise auch durch die mögliche Rückkehr libyschen Öls auf den Markt. Der europäische Aktienindex für Öl- und Energiewerte <.SXEP> fiel um bis zu 3,1 Prozent.

(Bericht von: Daniela Pegna. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).) ((daniela.pegna@thomsonreuters.com; Reuters Messaging:

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