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06.01.2025 /10:39:14
MÄRKTE-Insider - Chinas Börsen fordern Fonds zum Aktienhalten auf

Shanghai/Hongkong, 06. Jan (Reuters) - Die wichtigsten Börsen in China haben Insidern zufolge einige große Investmentfonds aufgefordert, den Verkauf von Aktien zu Beginn des Jahres einzuschränken. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen hätten am 31. Dezember sowie am 2. und 3. Januar mindestens vier Fondsmanager kontaktiert, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Aktienverkäufe blieben zwar erlaubt, aber wenn deren Gesamtwert den der Käufe übersteige, müssten die Fonds zeitnah weitere Positionen aufbauen, um die Lücke zu schließen.

Die Aufforderung kommt nach einem schwachen Jahresauftakt an den chinesischen Börsen: Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verloren in den ersten Tagen 2025 jeweils gut vier Prozent. Die chinesische Währung Yuan <CNY=> lag am Montag mit 7,33 Yuan je Dollar auf dem tiefsten Niveau seit 16 Monaten. Die Investoren befürchten, dass die geplanten Zölle auf chinesische Waren unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump die schwächelnde Wirtschaft der Volksrepublik noch mehr unter Druck setzen werden.

Die Aufforderung an die Fonds ist eine von vielen Maßnahmen, die die chinesischen Behörden bislang ergriffen haben, um den Markt zu stabilisieren. In den vergangenen Monaten hatten sie etwa Darlehensprogramme für Aktienkäufe im Wert von insgesamt 800 Milliarden Yuan (105 Milliarden Euro) aufgelegt. Experten zeigen sich skeptisch. "In diesem Jahr wird es mehr als nur Anreize brauchen, um eine taktische Erholung zu gewährleisten", sagte Charu Chanana, Chefstrategin beim Online-Broker Saxo in Singapur. "Entscheidend ist insbesondere, ob China ein Abkommen mit Trump aushandeln kann."

(Bericht von Samuel Shen, Summer Zhen, Ankur Banerjee, Jiaxing Li und Winni Zhou, geschrieben von Zuzanna Szymanska. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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