Nachricht


12.05.2025 /11:15:00
FOKUS 1-Sinkende Stahlpreise machen Salzgitter zu schaffen

*

Vorsteuerverlust im Quartal, Prognose bestätigt



*

Konzern hofft auf Investitionen des Bundes in Infrastruktur



*

CFO: Keine Schließung von HKM in den nächsten 24 Monaten
 
(Neu: Aussagen CFO, weitere Zahlen, HKM)
Düsseldorf, 12. Mai (Reuters) - Der niedersächsische
Stahlkonzern Salzgitter <SZGG.DE> hat nach Einbußen im ersten
Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Unter
anderem niedrigere Preise hätten zu einem Rückgang des Gewinns
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 78,6
Millionen Euro nach zuletzt 126,4 Millionen Euro geführt, teilte
der Thyssenkrupp <TKAG.DE>-Steel-Konkurrent am Montag mit. Damit
verfehlte Salzgitter Schätzungen von Analysten, die im Schnitt
mit 90 Millionen Euro gerechnet hatten. Das Vorsteuerergebnis
(EBT) rutschte mit einem Fehlbetrag von 27,3 Millionen Euro in
die Verlustzone nach einem Gewinn von 17,2 Millionen im
Vorjahreszeitraum. Salzgitter bekräftigte die Prognose, wonach
2025 das Vorsteuerergebnis zwischen minus 100 Millionen und plus
100 Millionen Euro liegen soll.

"Das wirtschaftliche Umfeld war im ersten Quartal 2025 alles andere als unterstützend", sagte Finanzchefin Birgit Potrafki. In dem Ergebnis seien Belastungen in Höhe von 23 Millionen Euro aus der Stichtagsbewertung von Derivatepositionen enthalten. Hinzu kämen zehn Millionen Euro Wertminderungsrisiko für beabsichtigte Portfoliobereinigungen. Details nannte sie nicht.

Insgesamt erwartet Salzgitter Rückenwind durch die vom
Bund geplanten Investitionen im Infrastruktur-Bereich. Zudem
zögen die Preise wieder an. Der Aktienkurs gab am Montag
zeitweise um mehr als drei Prozent nach.
 
Der größte deutsche Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel
Europe legt am Donnerstag seine Zahlen für das vergangene
Quartal vor. Dabei werden auch Aussagen zur Zukunft der
Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) erwartet, an denen beide
Unternehmen beteiligt sind. Thyssenkrupp Steel Europe will
seinen Anteil von 50 Prozent verkaufen oder das Werk schließen.
Salzgitter hält 30 Prozent an HKM und prüft laut Finanzchefin
Potrafki intensiv seine Optionen. Egal, zu welcher Entscheidung
es komme, eine Schließung von HKM in den kommenden 24 Monaten
werde es nicht geben, sagte sie.

(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.