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12.05.2025 /11:09:18
FOKUS 1-United Internet überzeugt mit Zahlen - Umsatzziel erhöht

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United hält trotz höherer Ionos-Prognose an Gewinnziel fest



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Netzausbaukosten drücken Betriebsergebnis von 1&1

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Aktien aller drei Firmen im Aufwind - Ionos auf Rekordhoch
 
(Neu: Details, Analystenstimmen, weitere Kursreaktionen)
Frankfurt, 12. Mai (Reuters) - Ungeachtet der
anhaltenden Probleme bei der Mobilfunk-Tochter 1&1 <1U1.DE> hat
United Internet <UTDI.DE> ein überraschend starkes
Quartalsergebnis vorgelegt. Außerdem hob der Internetkonzern am
Montag sein Umsatzziel für das Gesamtjahr leicht an. Der
Cloud-Anbieter Ionos <IOSn.DE>, der ebenfalls zu United Internet
gehört, schraubte sein Gewinnziel nach einem zweistelligen
prozentualen Plus zum Jahresauftakt hoch.

An der Börsen stiegen die Ionos-Aktien daraufhin zeitweise um knapp zwölf Prozent auf ein Rekordhoch von 36,70 Euro. Die Titel von United Internet und 1&1 zogen in einem freundlichen Gesamtmarkt ebenfalls deutlich an und waren mit 23,38 Euro beziehungsweise 16,60 Euro jeweils so teuer wie zuletzt vor rund einem Jahr.

UNITED INTERNET UND IONOS MIT OPTIMISTISCHEN AUSBLICKEN

Der Mutterkonzern United Internet steigerte die Zahl der Kunden im ersten Quartal um 150.000 und den Umsatz um 4,2 Prozent auf 1,631 Milliarden Euro. Belastet durch gestiegene Kosten für den Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes der Tochter 1&1 stagnierte der Betriebsgewinn allerdings bei 342,6 Millionen Euro. Dennoch liege Letzterer über den Markterwartungen, betonte DZ Bank-Analyst Karsten Oblinger. Allerdings stelle sich die Frage, warum der Gewinnausblick nicht angetastet wurde, obwohl Ionos das entsprechende Ziel angehoben hat.

Die Webhosting- und Cloud-Firma rechnet dank eines starken Geschäfts mit Online-Werbung für 2025 mit einem Anstieg des Betriebsergebnisses um 15 Prozent auf 520 Millionen Euro. Bisher hatte Ionos 510 Millionen Euro vorhergesagt. Zum Jahresauftakt legte diese Kennziffer um fast 24 Prozent auf 131 Millionen Euro zu, der Umsatz wuchs um knapp ein Fünftel auf 446,3 Millionen Euro.

NETZAUSBAU MACHT 1&1 ERNEUT ZU SCHAFFEN

Der Mobilfunker 1&1 hinkte dem Mutterkonzern und dem Schwesterunternehmen erneut hinterher. Bei den Kundenverträgen setzte sich der Trend der vorangegangenen Quartale fort. Ihre Zahl ging zum Jahresauftakt um 40.000 zurück. Vor rund einem Jahr hatte ein mehrtägiger Netzausfall eine Kündigungswelle ausgelöst. Gleichzeitig steigen die Kosten für den Aufbau eigener Mobilfunkmasten. Dadurch sei der operative Gewinn im ersten Quartal um 14,5 Prozent auf 155,9 Millionen Euro geschrumpft.

Für das Gesamtjahr erwartet 1&1 dennoch weiterhin einen stabilen Vertragsbestand und Service-Umsätze auf Vorjahresniveau. Der operative Gewinn werde voraussichtlich um etwa 3,4 Prozent auf 571 Millionen Euro zurückgehen. Ein Lichtblick war für das Unternehmen die jüngste Entscheidung des Bundeskartellamts, Vodafone abzumahnen, weil die Mobilfunkmasten-Tochter Vantage Towers 1&1 beim Aufbau eines eigenen Netzes behindert haben soll.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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