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14.10.2024 /22:58:14
NAHOST-TICKER-Zeitung: Israel will Irans Militär und keine Atomanlagen angreifen

14. Okt (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um die Konflikte in Nahost. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

22.51 Uhr - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einem Medienbericht zufolge den USA zugesagt, eher militärische Ziele statt Öl- oder Atomanlagen im Iran anzugreifen. Demnach deute dies auf einen begrenzten Gegenschlag hin, um einen großangelegten Krieg mit Israels Erzfeind zu vermeiden, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen aus US-Regierungskreisen.

20.11 Uhr - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weist Vorwürfe zurück, das Militär seines Landes habe absichtlich Friedenstruppen der UN (Unifil) im Libanon angegriffen. Dies sei "absolut falsch". Israels Militär tue vielmehr sein Möglichstes, um zu vermeiden, dass Unifil-Personal zu Schaden komme, während Israel Kämpfer der Hisbollah treffe, sagt Netanjahu. "Aber der beste Weg zur Gewährleistung der Sicherheit des Unifil-Personals besteht darin, dass die Unifil der Bitte Israels nachkommt und sich vorübergehend aus der Gefahrenzone zurückzieht."

19.09 Uhr - Die israelischen Angriffe auf die Unifil-Friedenstruppen im Südlibanon stehen nach Ansicht der Bundesregierung im Widerspruch zum internationalen humanitären Recht und müssen sofort eingestellt werden. In einer gemeinsamen Erklärung mit Italien, Großbritannien und Frankreich betont Deutschland deren "unentbehrliche stabilisierende Rolle" in der Region. Israel und andere Parteien müssten zu jeder Zeit die Sicherheit der Blauhelm-Soldaten gewährleisten.

19.00 Uhr - UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilt seinem Sprecher zufolge eine große Anzahl ziviler Opfern in im nördlichen Gazastreifen. "Er fordert alle Konfliktparteien nachdrücklich auf, sich an das humanitäre Völkerrecht zu halten und betont, dass die Zivilbevölkerung jederzeit respektiert und geschützt werden muss", sagt Stephane Dujarric zu Reportern.

18.45 Uhr - Bei einem israelischen Luftangriff sind nach Angaben von Sanitätern acht Palästinenser in Gaza-Stadt getötet worden. Zahlreiche weitere seien verletzt worden.

17.11 Uhr - Israels Militär teilt mit, drei Geschosse aus dem Libanon seien in israelisches Gebiet eingedrungen. Sie seien aber abgefangen worden. Zudem hätten israelische Kampfjets die Abschussrampe getroffen, von der aus die Geschosse abgefeuert worden seien. Es habe auf israelischer Seite keine Verletzten gegeben. Unmittelbar vor dem Beschuss hatte es in Israel Luftalarm gegeben. Nach Angaben Militärs waren daraufhin Millionen Menschen in Schutzräume geflohen.

16.44 Uhr - Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen erklärt, es sei entsetzt über die seit mehr als einer Woche andauernden Angriffe Israels auf den nördlichen Gazastreifen. Dort seien zehntausende Zivilisten ohne Lebensmittel und Vorräte eingeschlossen, heißt es in einer Mitteilung. "Im Schatten der Eskalation der Feindseligkeiten im gesamten Nahen Osten scheint Israels Militär den nördlichen Gazastreifen vollständig vom Rest des Gazastreifens abzuschneiden und seinen Einsatz unter völliger Missachtung des Lebens und der Sicherheit der palästinensischen Zivilbevölkerung durchzuführen", so das Büro. Man habe Berichte erhalten, wonach Israel an einem wichtigen Knotenpunkt Sandhügel errichtet habe, die den nördlichen Gazastreifen faktisch abriegeln würden. Zudem werde auf Menschen geschossen, die zu fliehen versuchten.

14.34 Uhr - Beim Beschuss der mehrheitlich christlichen Region Aitou im Norden des Libanons sind nach Angaben der Regierung in Beirut mindestens neun Menschen getötet worden. Ein Mensch sei verletzt worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Das gehe aus den ersten Opferzahlen nach dem Beschuss des israelischen Militärs hervor. Das libanesische Rote Kreuz spricht von 18 Toten. Es ist das erste Mal, dass Israel die überwiegend von Christen bewohnte Region im Norden seines Nachbarlandes beschossen hat.

14.20 Uhr - Frankreich lehnt Forderungen der israelischen Regierung nach einem Rückzug der Unifil-Friedenstruppen im Südlibanon strikt ab und kritisiert ihren Beschuss. "Der Schutz der Friedenstruppen ist eine Verpflichtung, die allen Parteien obliegt", erklärt das Außenministerium in Paris. Es müsse ihnen weiterhin ermöglicht werden, ihr von den Vereinten Nationen erteiltes Mandat zu erfüllen. Bei mehrfachem israelischen Beschuss wurden bislang fünf Blauhelm-Soldaten verletzt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat von den UN verlangt, dass die von ihnen entsandten Friedenstruppen die Gefahrenzone verlassen müssten.

13.33 Uhr - Das israelische Militär greift erstmals Ziele in der Region Aitou im Norden des Libanons ans. Das berichten Anwohner und libanesische Rundfunksender. Es ist das erste Mal seit einem Jahr, dass das Gebiet, in dem mehrheitlich Christen leben, von Israel beschossen wird. Im Libanon leben schiitische und sunnitische Moslems, Drusen, orthodoxe und maronitische Christen, was sich auch in der Verteilung der politischen Macht im Libanon widerspiegelt. Die Hisbollah, die sich Gefechte mit Israel liefert, ist eine schiitische Miliz und vor allem im Süden des Libanons aktiv.

12.40 Uhr - Seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen sind mindestens 42.289 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet worden, teilt die Gesundheitsbehörde in dem Küstengebiet mit. Über 98.684 Menschen seien durch die Kämpfe verletzt worden.

12.01 Uhr - Die Bundesregierung will weitere Waffen nach Israel liefern. Das sagt Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. Es habe nie einen Rüstungsstopp nach Israel gegeben. Details dürfe er allerdings nicht nennen. Ein Sprecher des Außenministeriums ergänzt, die Bundesregierung sehe keine Anzeichen für einen Völkermord im Gazastreifen. Das Völkerrecht werde grundsätzlich bei allen Waffenlieferungen berücksichtigt.

11.56 Uhr - Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez ruft die EU-Staaten dazu auf, das Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit Israel auszusetzen. Damit solle das Vorgehen Israels im Gazastreifen und im Libanon sanktioniert werden. Seit Monaten versuchen Spanien und Irland die anderen EU-Mitglieder zu überzeugen, Verträge der Staatengemeinschaft mit Israel wegen des Vorwurfs des Bruchs von Menschenrechten zu überprüfen.

11.55 Uhr - Die Bundesregierung beobachtet die Lage im Südlibanon mit wachsender Besorgnis. Das sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Fünf UN-Blauhelmsoldaten seien verletzt worden. Der Beschuss und die Erstürmung des UN-Stützpunktes sei nicht hinnehmbar. "Die Blauhelm-Soldaten müssen geschützt werden." Die Bundesregierung erwarte Aufklärung von Israel zu ihrem Vorgehen.

11.01 Uhr - Im Gazastreifen hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO die zweite Runde der Polio-Impfungen begonnen. Die WHO hatte im September mit den Impfungen begonnen, nachdem es im August den ersten Fall von Kinderlähmung seit 25 Jahren gegeben hatte.

09.46 Uhr - Bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens sind nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet worden. 30 Personen seien verletzt worden, teilen palästinensische Mediziner mit. Unter den Opfern seien Frauen und Kinder. Der Angriff habe eine Stelle für die Verteilung von Nahrungsmitteln in dem Lager getroffen.

09.26 Uhr - Die EU verurteilt Angriffe auf UN-Truppen. Sie verletzten internationales Recht und seien nicht hinnehmbar, sagt der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Insbesondere die israelischen Angriffe auf die Unifil im Südlibanon seien besorgniserregend. Alle Beteiligten in dem Konflikt seien verpflichtet, die Sicherheit von UN-Blauhelmen zu schützen. Borrell kritisiert aber auch die EU-Länder. Diese hätten Israel für seine Taten zu spät kritisiert.

08.46 Uhr - Israels Energieminister Eli Cohen bezeichnet die UN-Friedenstruppen Unifil im Südlibanon als nutzlos und fordert ihren Abzug. Sie würden israelische Bürger nicht vor Angriffen der Hisbollah schützen. "Der Staat Israel wird alles tun, um die Sicherheit seiner Bürger zu gewährleisten. Wenn die UN nicht helfen können, sollten sie zumindest nicht im Weg stehen und ihr Personal aus den Kampfgebieten abziehen", erklärt er.

03.58 Uhr - US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Joaw Gallant die Sicherheit der Beobachtermission der Vereinten Nationen (Unifil) und die der libanesischen Streitkräfte angemahnt. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung über das Gespräch hervor. Austin habe gegenüber Gallant auch bekräftigt, dass Israel so schnell wie möglich von militärischen Operationen im Libanon zu diplomatischen Lösungen übergehen müsse. Ziel sei es, die Sicherheit der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der Grenze zu gewährleisten. Ein diplomatischer Weg sei notwendig, um die Situation zu entschärfen und langfristige Stabilität in der Region zu fördern.

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