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19.09.2024 /15:27:00
Axel Springer startet mit neuer Mannschaft - Vorstand löst sich fast auf

Berlin, 19. Sep (Reuters) - Der Medienkonzern Axel Springer geht im Zuge der geplanten Aufspaltung mit neuer Führungsmannschaft in die Zukunft als familiengeführtes Medienunternehmen. Konzernchef und Großaktionär Mathias Döpfner kündigte an, der aktuelle Vorstand löse sich weitgehend auf. "Ich selbst werde einen neuen Fünfjahresvertrag unterschreiben und bleibe Vorsitzender ? eines neuen Vorstands", heißt es am Donnerstag in einer Nachricht des 61-jährigen Managers an die Belegschaft. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Jan Bayer (54) werde Aufsichtsratschef von Axel Springer und löse Ralph Büchi (67) ab, der den Konzern weiter beraten werde.

Der aktuelle Finanzchef Julian Deutz werde Chef der neu gegründeten AS Classifieds und verantworte damit das Portfolio des Anzeigengeschäfts, das mehrheitlich die Investoren KKR  <KKR.N> und CPP halten werden - also Aktivitäten wie das Jobportal Stepstone und die Immobilienplattform Aviv sowie finanzen.net und Awin, sagte Döpfner. Niddal Salah-Eldin (39) verlasse den Vorstand, um sich persönlich zunächst für ihr vom Krieg zerstörtes Heimatland Sudan zu engagieren. Neuer Finanzchef von Axel Springer wird der Konzernmanager Mark Dekan (47). Als COO soll sich der Chef der Bild-Gruppe, Claudius Senst (38), um das operative Geschäft kümmern.

Springer hatte zuvor angekündigt, dass der Medienkonzern aufgespalten werden soll. Das Mediengeschäft ("Bild", "Welt", "Politico") des 1946 gegründeten Verlags bleibt künftig unter voller Kontrolle von Döpfner und der Springer-Familie. Die Mehrheit am weitaus gewinnträchtigeren Geschäft mit Kleinanzeigen wie Jobportalen (Stepstone) und Immobilien (Aviv) halten dann aber der US-Finanzinvestor KKR <KKR.N> und der kanadische Pensionsfonds CPP Investments. Bei diesen "Classifieds" bleiben Döpfner und die Verlegerwitwe Friede Springer mit einem Anteil von rund 15 Prozent an Bord.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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