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07.10.2024 /11:33:26
Scholz fordert neue Finanzierungsinstrumente für Entwicklungspolitik

Berlin, 07. Okt (Reuters) - Die von der Vereinten Nationen (UN) gesetzten Ziele in der globalen Entwicklungspolitik sind nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz nur mit der Mobilisierung von privatem Kapital zu erreichen. "Deshalb müssen wir es schaffen, gemeinsame Finanzierungsinstrumente zu entwickeln, um öffentliche und private Gelder leichter zusammenzuführen", sagte Scholz am Montag auf einer Nachhaltigkeitskonferenz in Hamburg. Nur so könne die Aufholjagd gelingen, um die Entwicklungsziele der Agenda 2030 noch zu erreichen.

Scholz erinnerte daran, dass Armut und Reichtum in der Welt immer weiter auseinanderklafften. "Die fünf reichsten Männer der Welt haben ihr Vermögen seit 2020 von 405 Milliarden US-Dollar auf 869 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt", sagte der SPD-Politiker. Gleichzeitig gehörten der gesamten ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung nur zwei Prozent des globalen Vermögens. Heute lebe weltweit fast jeder zehnte Mensch in extremer Armut.

Scholz forderte aber auch konkrete Maßnahmen etwa im Kampf gegen den Klimawandel. Die Bundesregierung setze sich gemeinsam mit den anderen EU-Staaten für international verbindliche Maßnahmen ein. Der Kanzler plädierte etwa für die Einführung eines Kraftstoffstandards sowie für die Bepreisung von Treibhausgasemissionen mittels einer globalen Treibhausgasabgabe. Aktuell liefen dazu Verhandlungen im Rahmen der Internationalen Maritimen Organisation.

Zudem plädierte Scholz dafür, dass beim nötigen Abbau von Batterierohstoffen wie Lithium und Kobalt Umweltstandards eingehalten werden müssten. "Wir müssen gemeinsam sicherstellen, dass die beteiligten oder betroffenen Bürgerinnen und Bürger vor Ort davon profitieren", sagte er in Anwesenheit des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic. "Die Global Battery Alliance ist hierfür die wichtigste globale Partnerschaft", betonte Scholz. Sowohl Sambia, Serbien als auch das Entwicklungsministerium würden in Hamburg auf der Konferenz der Allianz beitreten. Serbien soll wichtiger Lithium-Produzent der EU werden, es gibt in dem Land aber Proteste von Umweltschützern.



(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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