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23.12.2024 /08:40:27
Bauaufträge erholen sich von ihrem Einbruch - Plus 5,6 Prozent

Berlin, 23. Dez (Reuters) - Hoffnungsschimmer für die angeschlagene deutsche Baubranche: Im Oktober hat sie wieder deutlich mehr Aufträge an Land gezogen. Die Bestellungen im Bauhauptgewerbe wuchsen um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im September hatte es mit 12,4 Prozent noch den stärksten Einbruch seit Ende 2021 gegeben.

Das Neugeschäft im Tiefbau, wozu der staatlich dominierte Straßenbau zählt, wuchs diesmal ebenfalls um 5,6 Prozent zum Vormonat. Auch der Hochbau - der vor allem durch den Wohnungsbau geprägt und überwiegend von der privaten Nachfrage abhängig ist - meldete ein Wachstum in dieser Höhe.

Von Januar bis Oktober wurde im gesamten Bauhauptgewerbe ein Rückgang der Aufträge von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum registriert. Inflationsbereinigt fiel dieser mit minus 1,9 Prozent noch größer aus. Die Umsätze im Bauhauptgewerbe nahmen in den ersten zehn Monaten des Jahres zu: Sie wuchsen um 0,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Inflationsbereinigt schrumpften sie allerdings um 1,0 Prozent.

Die Branche hofft auf Impulse durch die Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB). Diese hat ihre Zinsen im zu Ende gehenden Jahr viermal gesenkt. Dadurch dürften die Bauzinsen wieder attraktiver werden. Eine Belebung der Baubranche dürfte aber erst mit einiger Verzögerung erfolgen, sagen Ökonomen. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) rechnet für das kommende Jahr mit einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau. "Die Unternehmen blicken nicht mehr tiefer ins Tal der Krise, sondern orientieren sich zunehmend entlang der Talsohle", sagte ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab kürzlich.

Im Wohnungsbau bleibe man wegen mangelnder Neubauförderung von den von der alten Ampel-Koalition ursprünglich angestrebten 400.000 Wohneinheiten jährlich in Deutschland weit entfernt. Für 2024 rechnet der ZDB nur noch mit 250.000 bis 255.000 Fertigstellungen, nach rund 294.000 im vorigen Jahr. 2025 dürften nur noch etwa 220.000 Wohnungen gebaut werden.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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