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30.09.2024 /18:38:33
Israel kündigt neue Phase des Krieges an - Spekulation über Libanon-Invasion

Jerusalem/Beirut, 30. Sep (Reuters) - Israels Verteidigungsminister Joaw Gallant hat von einer unmittelbar bevorstehenden neuen Phase des Krieges an der Grenze zum Libanon gesprochen und damit Spekulationen über eine bevorstehende israelische Invasion genährt. "Die nächste Phase im Krieg gegen die Hisbollah beginnt bald", hieß es am Montag in einer Mitteilung seines Büros. Gallant sprach zudem vor Soldaten im Norden des Landes vom Kriegsziel, den aus dem Grenzgebiet geflohenen Israelis die Rückkehr zu ermöglichen. "Wir werden alle Mittel einsetzen, die erforderlich sein sollten ? ihre Streitkräfte, andere Streitkräfte, aus der Luft, zur See und zu Lande", sagte er. "Viel Glück."

Einer US-Zeitung zufolge informierte Israel die Regierung in Washington über den Plan für eine Bodenoffensive ins Nachbarland. Diese solle begrenzt sein und könne jeden Moment beginnen, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten US-Vertreter. Der Einsatz solle vom Umfang her kleiner sein als der Krieg 2006 gegen die radikal-islamische Hisbollah-Miliz. Präsident Joe Biden ließ wenig Begeisterung für den Schritt erkennen. Auf die Berichte angesprochen sprach er sich für einen Waffenstillstand aus: "Ich habe kein Problem damit, wenn sie aufhören."

Israel führt seit etwa zwei Wochen schwere Luftangriffe gegen Ziele im Libanon aus. Sie gelten nach Darstellung der Regierung in Jerusalem der Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird. Am Freitag wurde bei einem israelischen Angriff Hisbollah-Chef Sajjed Hassan Nasrallah getötet, seit mehr als drei Jahrzehnten eine Schlüsselfigur im Nahost-Konflikt. Die Kämpfe gegen die Miliz waren im Zuge des Gazakriegs aufgeflammt. Sie hatte ihre Solidarität mit der radikal-islamischen Hamas bekundet und nach dem Überraschungsangriff der Palästinenser-Gruppe auf Israel Anfang Oktober ihren Raketenbeschuss auf Israel verstärkt.

(Bericht von Maya Gebeily, Maayan Lubell und Alexander Cornwell Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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