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30.09.2024 /20:46:33
NAHOST-TICKER-Insider - Libanons Armee zieht sich von Grenze zurück

30. Sep (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um die Konflikte in Nahost. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

20.42 Uhr - Die libanesische Armee hat sich einem Insider zufolge von der Grenze zu Israel zurückgezogen. Die Soldaten stünden nun fünf Kilometer nördlich davon, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus libanesischen Sicherheitskreisen.

19.51 Uhr - Israels Militär ruft drei Sperrgebiete im Norden des Landes aus. Namentlich werden die Umgebungen von Metula, Misgav Am und Kfar Giladi genannt. Die Entscheidung sei nach einer Überprüfung der Lage getroffen worden, heißt es in einer Erklärung. Alle drei Orte liegen vergleichsweise nahe beieinander an der Grenze zum Libanon.

18.55 Uhr - Die Aufstellung der israelischen Truppen deutet einem US-Vertreter zufolge darauf hin, dass eine Bodenoffensive gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon unmittelbar bevorstehen könnte. Details zu den israelischen Truppen nennt der Insider, der anonym bleiben will, nicht. Dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Gallant zufolge beginnt "die nächste Phase im Krieg gegen die Hisbollah bald". Das Wort Bodenoffensive verwendet Gallant allerdings nicht. Die "Washington Post" berichtete kurz zuvor unter Berufung auf einen Insider, Israel habe die US-Regierung über den Plan für eine begrenzte Bodenoffensive informiert.

18.20 Uhr - Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben ein Raketen-Lager in der Nähe des internationalen Flughafens des Libanons zerstört. Dort hätten sich Boden-Luft-Raketen befunden, teilt das Militär mit. Das Lager sei rund eineinhalb Kilometer entfernt von dem Flughafen gewesen, der sich am südlichen Rand der Hauptstadt Beirut befindet.

18.09 Uhr - Die Huthi-Rebellen im Jemen kündigen als Reaktion auf den Angriff Israels eine Verstärkung ihrer militärischen Einsätze gegen das Land an. Das israelische Militär hatte am Sonntag mit Kampfflugzeugen Ziele der Rebellen im Jemen angegriffen. Dabei seien fünf Menschen getötet und fast 60 verletzt worden, sagt ein Sprecher der Huthi. Sie haben sich solidarisch mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen erklärt. Die Huthi sind Teil der sogenannten Achse des Widerstandes, die vom Iran geführt wird und zu der neben der Hamas auch die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie militante Gruppen im Irak und in Syrien gehören. Die Huthi haben wiederholt Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen beschossen und attackieren häufig Schiffe im Roten Meer, die sie in Verbindung mit Israel bringen.

17.25 Uhr - Der Konflikt an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon steht nach Darstellung von Israels Verteidigungsminister Joaw Gallant vor der nächsten Phase. "Die nächste Phase im Krieg gegen die Hisbollah beginnt bald", heißt es in einer Mitteilung seines Büros. Gallant habe dies bei einem Treffen mit örtlichen Regierungschefs in Nordisrael angekündigt. Die neue Phase werde dem Kriegsziel dienen, den aus dem Grenzgebiet geflohenen Israelis die Rückkehr zu ermöglichen. Die "Washington Post" berichtete kurz zuvor unter Berufung auf einen Insider, Israel habe die Regierung in Washington über den Plan für eine begrenzte Bodenoffensive informiert. Israel greift gegenwärtig aus der Luft Ziele im Libanon an, die in Verbindung mit der radikal-islamischen Hisbollah-Miliz stehen sollen.

16.45 Uhr - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in einer Botschaft an das iranische Volk die Bereitschaft erklärt, zum Schutz seines Landes und seiner Bevölkerung überall in der Region einzugreifen. "Es gibt keinen Ort im Nahen Osten, den Israel nicht erreichen könnte", heißt es in dem dreiminütigen, auf Englisch verfassten Video. "Es gibt keinen Ort, an den wir nicht gehen würden, um unser Volk und unser Land zu schützen." Die Regierung der Islamischen Republik stürze die Region tiefer in den Krieg. Zwischen dem Iran und Israel werde dann Frieden herrschen, wenn der Iran "endlich frei ist" ? was "viel schneller passieren wird als die Leute glauben". Eine Stellungnahme des Irans liegt zunächst nicht vor. Die Regierung in Teheran unterstützt zahlreiche Islamistengruppen in der Region, insbesondere die Hisbollah im Libanon.

16.35 Uhr - Israel hat einer Zeitung zufolge die US-Regierung über seinen Plan für eine Bodenoffensive im Libanon informiert. Diese solle begrenzt sein und könne jeden Moment beginnen, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten US-Vertreter. Der Einsatz solle vom Umfang her kleiner sein als der Krieg gegen die radikal-islamische Hisbollah-Miliz 2006. Ziel sei es, die Sicherheit für die Kommunen an der Grenze zum Libanon zu gewährleisten. Stellungnahmen der genannten Regierungen und Gruppen liegen nicht vor. Eine Bodenoffensive Israels gegen die Hisbollah dürfte die Furcht vor einer Ausweitung des Krieges unter Einbeziehung des Irans und der USA nähren.

14.14 Uhr - Die Hisbollah-Miliz im Libanon ist nach eigenen Angaben auf jede israelische Bodenoffensive vorbereitet. Israel werde seine Ziele nicht erreichen, erklärt der stellvertretende Anführer der Miliz, Naim Kassem. Er äußert sich erstmals öffentlich seit der gezielten Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah vergangene Woche bei einem israelischen Angriff. "Wir werden uns jeder Möglichkeit stellen, wir sind bereit, falls die Israelis sich zu einem Einmarsch auf dem Landweg entschließen, und die Widerstandskräfte sind für einen Kampf am Boden gerüstet." Die Kämpfer der Hisbollah hätten weiterhin Raketen bis zu 150 Kilometer weit auf israelisches Territorium abgefeuert. "Wir wissen, dass der Kampf langwierig sein kann", sagt Kassem weiter. Die Hisbollah werde wie schon 2006 gegen den israelischen Feind siegen, fügt er mit Blick auf den vorherigen großen Konflikt zwischen beiden Seiten hinzu.

12.30 Uhr - Parallel zu den Angriffen im Libanon setzt Israel auch seine Offensive im Gazastreifen fort. Dabei wurden am Montag nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörden in verschiedenen Orten insgesamt mindestens zwölf Menschen getötet, darunter auch eine Journalistin sowie ihr Mann und ihre beiden Kinder. Seit Beginn der israelischen Offensive vor knapp einem Jahr seien somit nunmehr 174 palästinensische Journalisten getötet worden, teilt die Pressestelle der von der radikalislamischen Hamas geführten Regierung in Gaza mit. Mit der Ausweitung der Angriffe auf die Hisbollah im Libanon ließen die Kampfhandlungen und Aktivitäten des israelischen Militärs im Gazastreifen in der vergangenen Woche nach Angaben mehrerer Bewohner zwar etwas nach. Doch auch wenn die Bodenoffensive weniger intensiv geführt werde, so habe Israel doch seine Luftangriffe auf das Küstengebiet aufrechtgehalten.

11.46 Uhr - Im Libanon halten sich nach Angaben des Auswärtiges Amtes derzeit 1800 registrierte deutsche Staatsangehörige auf. Man befinde sich nicht in einem "Evakuierungsstadium", vereinzelt würden Deutsche über den noch offenen Flughafen in Beirut mit kommerziellen Flügen ausreisen, sagt ein Sprecher des Außenministeriums.

11.35 Uhr - Nach dem Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah meldet sich der stellvertretende Chef der vom Iran unterstützten libanesischen Miliz zu Wort. Naim Kassem kündigt an, dass die Hisbollah ihren Kampf gegen Israel fortsetzen werden. Ein Nachfolger für Nasrallah werde "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" ausgewählt werden. Nasrallah war kürzlich bei einem israelischen Angriff getötet worden.

10.28 Uhr - Mehr als 100.000 Menschen sind seit der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah UN-Angaben zufolge inzwischen vom Libanon nach Syrien geflohen. Es handle sich um libanesische und um syrische Staatsangehörige, teilt der Chef des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, Filippo Grandi, mit. Das UNHCR unterstütze die Ankömmlinge an vier Grenzübergängen.

10.15 Uhr - Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat für Montag eine Sondersitzung der EU-Außenminister einberufen, um die Reaktion der EU auf die jüngste Eskalation im Libanon zu erörtern. Das teilt ein EU-Sprecher mit.

09.57 Uhr - Der Iran werde keine der "kriminellen Handlungen" Israels unbeantwortet lassen, sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums im Verlauf einer routinemäßigen Pressekonferenz. Er bezieht sich dabei auf die Tötung des Chefs der Hisbollah und des stellvertretenden Kommandanten der iranischen Garde im Libanon.

07.10 Uhr - Die palästinensische Hamas meldet den Tod ihres Befehlshabers im Libanon. Fateh Scherif Abu el-Amin sei bei einem israelischen Angriff im Süden des Landes zusammen mit einigen Familienangehörigen getötet worden. Die Hamas ist mit der libanesischen Hisbollah-Miliz verbündet. Israel führt im Gazastreifen seit fast einem Jahr Krieg gegen die Hamas und hat zuletzt auch seine Angriffe auf die Hisbollah im Libanon erheblich ausgeweitet.

02.35 Uhr - Bei einem israelischen Angriff im Beiruter Stadtteil Kola sind nach Angaben der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) drei ihrer Anführer getötet worden. Der Angriff sei gezielt auf das Viertel in der libanesischen Hauptstadt gerichtet gewesen, teilt die militante Palästinenserorganisation mit. Weitere Details zu den Opfern werden zunächst nicht genannt.

00.27 Uhr - Ein israelischer Angriff trifft Berichten zufolge ein Wohnhaus im Beiruter Stadtteil Kola. Augenzeugen berichten von einem Knall und Rauch, der aus einem Loch im Dachgeschoss aufsteigt, das offenbar gezielt angegriffen wurde. Es ist der erste israelische Angriff innerhalb der Stadtgrenzen Beiruts seit Beginn der jüngsten Kampfhandlungen.

00.15 Uhr - Im Südwesten der libanesischen Hauptstadt Beirut ist es nach Augenzeugenberichten zu einer Explosion gekommen. Augenzeugen berichten der Nachrichtenagentur Reuters von einem lauten Knall und aufsteigendem Rauch in dem betroffenen Gebiet. In der Umgebung sind Krankenwagen mit Sirenen zu hören. Es ist der erste Anschlag dieser Art, der sich außerhalb der südlichen Vororte und innerhalb der Stadtgrenzen von Beirut ereignet.

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