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Frankfurt, 17. Okt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank steuert im Dezember laut Insidern womöglich auf eine vierte Zinssenkung im laufenden Jahr zu. Dies gelte für den Fall, dass sich die Konjunktur- und Inflationsdaten in den kommenden Wochen nicht grundsätzlich drehen sollten, erklärten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters. Die EZB hat zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins gesenkt. Sie erklärte am Donnerstag, die Inflation in der Euro-Zone sei zunehmend unter Kontrolle. Die Aussichten für die Wirtschaft trübten sich hingegen ein.
Aus den Gesprächen mit den Insidern geht hervor, dass bei der Zinssitzung am 12. Dezember mit einem weiteren Schritt zu rechnen sei, sofern es nicht zu einem deutlichen Anstieg von Daten wie der Kern- und Dienstleistungsinflation oder den Indikatoren für das Wirtschaftswachstum kommen sollte. Die US-Wahlen und die Gefahr neuer Handelszölle im Falle der Wahl des Republikaners Donald Trumps zum Präsidenten würden als große Quelle der Unsicherheit angesehen, hieß es weiter.
Handelszölle führen tendenziell zu höheren Preisen und lasten zugleich auf dem Wirtschaftswachstum. Darauf hatte zuletzt auch Bundesbankpräsident Joachim Nagel hingewiesen. Bei einer Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten müssten sich Deutschland und der gesamte Euroraum demnach auf gravierende wirtschaftliche Folgen gefasst machen.
(Bericht von Francesco Canepa, Balazs Koranyi, Reinhard Becker, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)