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06.06.2025 /18:05:10
Großbank UBS kritisiert Kapital-Vorschlag der Regierung als "extrem"

Zürich, 06. Jun (Reuters) - Strengere Schweizer Kapitalanforderungen könnten die UBS <UBSG.S> teuer zu stehen kommen. Die UBS bezifferte am Freitag den zusätzlichen Bedarf an Kernkapital auf 24 Milliarden Dollar. Zuvor hatte die Regierung umfangreiche neue Vorschläge gemacht, wie sich die nach dem Untergang der Credit Suisse einzig übriggebliebene Großbank des Landes für eine mögliche zukünftige Krise besser wappnen soll. Den Angaben der Bank zufolge erfordert allein die von der Regierung verlangte volle Eigenmittel-Unterlegung der Auslandstöchter 23 Milliarden Dollar an Kapital.

Die UBS unterstütze im Grundsatz die meisten der von der Regierung veröffentlichten Regulierungsvorschläge, hieß es in der Mitteilung der Bank. "Allerdings ist die UBS mit der vorgeschlagenen extremen Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen nicht einverstanden. Diese Änderungen würden zu Kapitalanforderungen führen, die weder verhältnismäßig noch international abgestimmt sind."

Angesichts der strengeren Vorgaben wollte sich die UBS vorerst nicht zum langfristigen Rendite-Ziel äußern. Bisher hatte die Bank bis 2028 eine Verbesserung der Eigenkapitalrendite auf rund 18 Prozent angepeilt. Dazu hieß es nun, das Institut werde das Ziel aktualisieren, sobald mehr Klarheit über den Zeitpunkt möglicher Änderungen bestehe und das voraussichtliche Endergebnis deutlicher werde. Das für Ende 2026 geltende Ziel einer bereinigten Eigenkapitalrendite von rund 15 Prozent gelte dagegen weiterhin. Angesichts der aufwändigen laufenden Integration der Credit Suisse kam die UBS im ersten Quartal 2025 auf eine Rendite von 9,6 Prozent. Auch an den kurzfristigen Plänen für Aktienrückkäufe rüttelt das Geldhaus nicht. Bis zum Jahresende will die UBS weiterhin eigene Titel im Wert von bis zu drei Milliarden Dollar zurückkaufen, zudem soll die Dividende für 2025 um rund zehn Prozent gesteigert werden.



(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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