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12.11.2024 /11:21:35
Konjunkturerwartungen der Börsianer sinken nach Trumps Wahlsieg

Berlin, 12. Nov (Reuters) - Börsenprofis schauen nach dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA pessimistischer auf die deutsche Konjunktur. Das Barometer für die Aussichten in den kommenden sechs Monaten fiel im November um 5,7 Punkte auf 7,4 Zähler, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner Umfrage unter 152 Analystinnen und Analysten mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem leichten Rückgang auf 13,0 Punkte gerechnet. Das Barometer für die aktuelle Lage gab abermals nach, und zwar um 4,5 Punkte auf minus 91,4 Zähler. Das ist der schlechteste Wert seit Mai 2020, als die Corona-Pandemie zu einer schweren Rezession führte.

"Die Konjunkturerwartungen für Deutschland stehen unter dem Eindruck des Trump-Sieges und des Ampel-Aus", sagte ZEW-Chef Achim Wambach. Die gesunkenen Erwartungen dürften insbesondere auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl zurückzuführen sein. "Dafür spricht die Tatsache, dass die Konjunkturerwartungen für die USA deutlich steigen, während jene für China und den Euroraum sinken", sagte Wambach.

Zugleich hätten sich in den letzten Tagen des Umfragezeitraums - die vom 4. bis 11. November erhoben wurde - jedoch auch optimistischere Stimmen zum wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland gemehrt. Grund dafür sei die Aussicht auf Neuwahlen.

Die deutsche Wirtschaft dürfte nach Prognose der meisten Experten in diesem Jahr das zweite Mal in Folge schrumpfen. Für 2025 wird nur eine schwache Erholung vorausgesagt. Ein Unsicherheitsfaktor ist dabei Trump: Er hatte im Wahlkampf hohe Importzölle von Waren aus der EU von zehn oder 20 Prozent ins Spiel gebracht. Das könnte Exporteuropameister Deutschland stark treffen, sind die Vereinigten Staaten doch der größte Abnehmer von Waren "Made in Germany".

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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