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04.06.2025 /21:33:30
UKRAINE-TICKER-Papst telefoniert mit Putin

04. Jun (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine, der seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 andauert. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

21.30 Uhr - Papst Leo XIV. hat Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat dazu aufgerufen, einen Schritt Richtung Frieden mit der Ukraine zu unternehmen. Zudem habe er betont, wie wichtige der Dialog bei der Suche nach Lösungen für den Konflikt sei, teilt der Vatikan mit. Der Kreml teilt mit, Putin habe sich bei dem Papst dafür bedankt, dass dieser dabei helfen wolle, den Konflikt beizulegen. Putin habe Leo aber auch gesagt, dass Kiew eine Eskalation des Konflikts beabsichtige.

19.55 Uhr - Der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Juri Uschakow, bestätigt, dass Putin und US-Präsident Donald Trump miteinander telefoniert haben. Es sei unter anderem um den Ukraine-Konflikt gegangen. Der Fokus habe auf den jüngsten ukrainischen Angriffen gelegen und der zweiten Runde der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Auch der Iran sei angesprochen worden. Trump habe zum Ausdruck gebracht, dass Russlands Zusammenarbeit in diesem Zusammenhang wichtig sei.

18.48 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat eigenen Angaben zufolge mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Themen seien die jüngsten Drohnenangriffe und der Iran gewesen, schreibt Trump in einem Beitrag auf der sozialen Plattform Truth Social. "Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das unmittelbar zu Frieden führt." Putin habe ihm gesagt, dass Russland auf die ukrainischen Drohnenangriffe reagieren müsse. Bezüglich des Iran seien er und Putin einer Meinung, schreibt Trump. Der Iran dürfe keine Atomwaffen besitzen.

17.10 Uhr - Außenminister Johann Wadephul sieht Bundeskanzler Friedrich Merz mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestärkt zu seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump reisen. Europa und die USA müssten jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass Russland ernsthaft in Verhandlungen einsteige, sagt Wadephul in Berlin. "Diese Chance auf einen Frieden darf nicht ungenutzt bleiben." Die Einigkeit der Europäer in dieser Frage sei bewundernswert. "Deswegen fährt ein gestärkter Bundeskanzler mit viel gutem europäischem Gepäck nach Washington", betont der Minister.

16.34 Uhr - Der russische Präsident Wladimir Putin wirft der Ukraine die Sabotage von Friedensgesprächen vor. Die jüngsten Angriffe in der Region Kursk und Brjansk sollten Verhandlungen verhindern, sagt er laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass. Die Attacken seien Verbrechen gegen Zivilisten und Terror. Die Ukraine wolle keinen Frieden, man könne nicht mit jemandem verhandeln, der auf Terror setze. Angesichts der Angriffe sei ein Waffenstillstand und eine Gipfeltreffen mit der Ukraine unwahrscheinlich.

16.24 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schlägt eine Waffenruhe zur Vorbereitung eines Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor. "Mein Vorschlag, den unsere Partner meiner Meinung nach unterstützen können, ist, den Russen einen Waffenstillstand bis zum Treffen der Staats- und Regierungschefs anzubieten", sagt er. Bei den Friedensgesprächen mit Russland in Istanbul am Montag wurden kaum Fortschritte zur Beendigung des dreijährigen Krieges in der Ukraine erzielt, abgesehen von Vorschlägen für einen umfangreichen Austausch von Kriegsgefangenen. Dieser soll Selenskyj zufolge an diesem Wochenende stattfinden.

16.20 Uhr - Bundesaußenminister Johann Wadephul fordert mehr Druck auf Russland auszuüben. Die Regierung in Moskau sei an einer Friedenslösung nicht interessiert, sagt Wadephul nach einem Treffen mit dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski in Berlin. Bei den jüngsten Gesprächen mit der Ukraine in Istanbul habe Russland lediglich seine alten Maximalforderungen präsentiert. Die Ukraine sei indes zu einer Waffenruhe bereit. "Daher ist jetzt der Moment, den Druck auf Russland zu erhöhen, auf allen Ebenen", betont Wadephul. Die EU müsse jetzt ein 18. Sanktionspaket schnell beschließen.

15.01 Uhr - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wirbt um Hilfe, damit die Ukraine weitere Luftabwehrsysteme kaufen kann. Man wolle an eine erfolgreiche Initiative aus dem vergangenen Jahr anknüpfen, als rund eine Milliarde Euro von Partnern eingeworben worden sei, sagt Pistorius bei einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel, die von Deutschland und Großbritannien einberufen wurde.

14.55 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schlägt eine Waffenruhe bis zu einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin vor. Die Ukraine sei jederzeit zu einem solchen Treffen bereit, erklärt Selenskyj. Zudem könne am Wochenende ein Gefangenenaustausch mit Russland stattfinden. Der Kreml lehnt ein Treffen von Putin mit Selenskyj bisher ab.

12.25 Uhr - Die russische Führung hat nach eigenen Angaben noch kein konkretes Datum für eine Fortsetzung der direkten Verhandlungen mit der Ukraine im Auge. Ein Termin für die nächste Gesprächsrunde werde vereinbart, sobald beide Seiten bereit seien, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Zunächst müssten beide Seiten die ausgetauschten Vorschläge für eine Beendigung der Kämpfe prüfen. Dies werde "offensichtlich einige Zeit dauern".

12.15 Uhr - Russland hat einen ukrainischen Angriff auf die Krim-Brücke bestätigt, Schäden an dem riesigen Bauwerk allerdings bestritten. Es habe eine Explosion gegeben, die Brücke sei jedoch nicht beschädigt worden und ihre Funktion intakt, teilt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow mit. Es seien Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden. Peskow warf der Führung in Kiew vor, ihre Versuche fortzusetzen, zivile Infrastruktur anzugreifen. Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte am Dienstag erklärt, die Straßen- und Eisenbahnbrücke zwischen Russland und der annektierten Halbinsel Krim an einem Pfeiler unter Wasser mit Sprengstoff beschädigt zu haben. Die 19 Kilometer lange Krim-Brücke über die Meerenge von Kertsch ist die einzige direkte Verkehrsverbindung zwischen Russland und der Krim. Sie ist ein Vorzeigeprojekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin und wichtig für den Nachschub der russischen Invasionstruppen. Die Ukraine hat die Brücke nach eigenen Angaben bereits zweimal in den Jahren 2022 und 2023 mit Angriffen getroffen.

11.50 Uhr - Die Ukraine ist zum anstehenden Nato-Gipfel Ende des Monats in Den Haag eingeladen, wie Generalsekretär Mark Rutte ankündigt.

11.40 Uhr - Die Nato wird nach den Worten von Generalsekretär Mark Rutte ihre Fähigkeiten zur Verteidigung und Abschreckung mit ehrgeizigen Ziele verstärken. Vor einem Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel betont Rutte die Notwendigkeit einer verstärkten kollektiven Verteidigung. "Diese Ziele legen fest, welche Streitkräfte und konkreten Fähigkeiten jeder Verbündete bereitstellen muss, um unsere Abschreckung und Verteidigung zu stärken", sagt Rutte. "Luft- und Raketenabwehr, weitreichende Waffen, Logistik und große Landmanöverformationen gehören zu unseren wichtigsten Prioritäten."

10.25 Uhr - Das Risiko einer Eskalation ist nach Einschätzung des Ukraine-Beauftragten der USA, Keith Kellogg, nach dem ukrainischen Angriff auf russische Bomberstützpunkte "stark gestiegen". Die Ukraine hat am Wochenende tief im Inneren Russlands mehrere Luftwaffenstützpunkte mit Drohnen angegriffen. Dort sind atomwaffentaugliche Bomber stationiert. Nach ukrainischen Angaben wurden Stützpunkte in Sibirien und im hohen Norden Russlands angegriffen und Ziele in einer Entfernung von bis zu 4300 Kilometern von der Front entfernt getroffen. "Ich sage Ihnen, die Risikowerte steigen stark an ? ich meine, was dieses Wochenende passiert ist", sagt Kellogg im Sender Fox News. "Die Menschen müssen im Bereich der nationalen Sicherheit verstehen: Wenn man einen Teil des nationalen Überlebenssystems eines Gegners angreift, nämlich seine Triade, die nukleare Triade, dann steigt das Risiko, weil man nicht weiß, was die andere Seite tun wird. Man ist sich nicht sicher." Russland und die USA verfügen zusammen über etwa 88 Prozent aller Atomwaffen. Jede Macht verfügt über drei Hauptangriffsmethoden mit Atomsprengköpfen, die als nukleare Triade bezeichnet werden: strategische Bomber, landgestützte Interkontinentalraketen und U-Boot-gestützte ballistische Raketen. Kellogg sagt, der angerichtete Schaden sei weniger wichtig als die psychologischen Auswirkungen auf Russland. Zu den Gesprächen zwischen Delegationen der Ukraine und Russlands am Montag in Istanbul sagt Kellogg, die Ukraine habe eine "sehr vernünftige Position" eingenommen, Russland hingegen eine "sehr maximalistische Position". Das Ziel bestehe nun darin, "zu versuchen, eine Brücke zwischen diesen beiden Positionen zu schlagen".

09.45 Uhr - Russland wertet das Nato-Manöver Baltops in der Ostsee als Teil der Vorbereitungen der Allianz auf einen möglichen militärischen Zusammenstoß mit Russland. Mit dieser Einschätzung zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den russischen Vize-Außenminister Alexander Gruschko. "Wenn wir uns den Schwerpunkt dieser Übungen anschauen, das Konzept, die Struktur des Truppeneinsatzes, die Streitkräfte selbst, ihre Qualität, die Aufgaben, die für diese Übungen formuliert werden, dann handelt es sich hier um einen Kampf gegen einen vergleichbaren Gegner", sagt Gruschko. "Wir bewerten die militärischen Aktivitäten der Nato als Teil der Vorbereitungen für militärische Zusammenstöße mit Russland." Die jährliche Nato-Übung Baltops in der Ostsee und den umliegenden Regionen findet in diesem Monat statt.

09.10 Uhr - Chinas Präsident Xi Jinping hat bei einem Besuch des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko in Peking die Zusammenarbeit der Volksrepublik mit dem engen Russland-Verbündeten bekräftigt. China und Belarus seien "wahre Freunde und gute Partner", sagt Xi laut der Nachrichtenagentur Xinhua. "Die traditionelle Freundschaft zwischen beiden Ländern besteht seit langem, das politische Vertrauen ist unzerbrechlich", betont Xi. Beide Länder sollten sich auch gegen "Hegemonie und Schikanen stellen und internationale Fairness und Gerechtigkeit verteidigen". Lukaschenko betonte laut der belarussischen Nachrichtenagentur Belta, Hauptmerkmal der Gegenwart sei der "beispiellose Druck des Westens" auf Staaten wie China und Belarus. Lukaschenko setzt auf China als Kreditgeber und Investor, vor allem bei der Modernisierung der belarussischen Industrie. Der Westen hat Sanktionen gegen Belarus wegen der Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt.

03.15 Uhr - Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, hat Russland in einem Telegrammbrief nach einem Treffen mit dem US-Ukraine-Gesandten Keith Kellogg beschuldigt, auf Zeit zu spielen, die Gespräche zu manipulieren, die US-Sanktionen zu vermeiden und keine Waffenruhe zu wollen. "Wir brauchen einen Waffenstillstand - wir haben den entsprechenden Vorschlag der USA seit März voll unterstützt. Wir sind auch zu einem Treffen der Staats- und Regierungschefs bereit, das Russland weiterhin verhindert", sagte er. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha äußerte sich noch direkter und erklärte, Russland habe eine Aufforderung zur Stellungnahme zu den Vorschlägen der Ukraine bei der zweiten Runde der direkten Friedensgespräche am Montag in Istanbul ignoriert. "Wir fordern Russlands Antwort. Jeder Tag, an dem sie schweigen, beweist, dass sie den Krieg fortsetzen wollen", schrieb Sybiha in den sozialen Medien.

01.30 Uhr - Großbritannien will nach eigenen Angaben bis zum Ende des laufenden Haushaltsjahres im April 2026 100.000 Drohnen an die Ukraine liefern und damit die Zahl der gelieferten Drohnen verzehnfachen. "Großbritannien verstärkt seine Unterstützung für die Ukraine, indem es in diesem Jahr Hunderttausende weiterer Drohnen liefert und einen wichtigen Meilenstein bei der Lieferung wichtiger Artilleriemunition erreicht hat", so Verteidigungsminister John Healey in einer Erklärung, die kurz vor dem Treffen der 50 Nationen umfassenden Ukraine-Kontaktgruppe für Verteidigung in Brüssel veröffentlicht wurde. Auf dem Treffen, das gemeinsam mit Deutschland veranstaltet wird, wird Healey die geplante Unterstützung noch einmal betonen. Das 350 Millionen Pfund (415 Millionen Euro) teure Drohnenpaket ist Teil einer umfassenderen, 4,5 Milliarden Pfund schweren militärischen Unterstützungsinitiative für die Ukraine, teilte die Regierung mit.

(Zusammengestellt von Reuters in Berlin. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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