Frankfurt, 04. Jun (Reuters) - Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die absehbaren TOP-THEMEN des morgigen Tages aus den Ressorts Politik, Wirtschaft und Finanzmärkte. (Stand 16.00 Uhr)
DEUTSCHLAND/USA - Bundeskanzler Friedrich Merz reist zu seinem Antrittsbesuch nach Washington und trifft US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Mit Spannung wird erwartet, wie sich der CDU-Politiker im Oval Office schlägt. In der Bundesregierung geht man davon aus, dass es keine Konfrontation wie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj oder dem südafrikanischen Staatschef Cyril Ramaphosa geben wird. Merz habe jedenfalls zur Vorbereitung kein Schlagfertigkeitstraining absolviert, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius. Die Themen reichen vom Krieg in der Ukraine und dem Nahost-Konflikt bis hin zum Handel.
EZB/ZINSEN - Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet auf ihrer Sitzung in Frankfurt über die Zinsen im Euroraum. Volkswirte erwarten, dass die Eurowächter um Notenbankchefin Christine Lagarde die Schlüsselsätze erneut senken werden. Die Experten gehen davon aus, dass der Einlagensatz, der Leitzins im Euroraum, um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent nach unten gesetzt wird. Es wäre die achte Zinssenkung seit Mitte 2024. Starke Argumente dafür lieferten die jüngsten Inflationsdaten für den Euroraum. Danach sank die Teuerung in der 20-Länder-Gemeinschaft im Mai auf 1,9 Prozent und damit sogar unter die Zielmarke der EZB von 2,0 Prozent.
NATO - Das transatlantische Bündnis will bei einem Treffen der Verteidigungsminister neue Vorgaben für die Verteidungsleistungen ihrer Mitglieder festlegen. Dabei geht es sowohl um deutlich mehr Soldaten als auch um Ausrüstung für die verschiedenen Waffengattungen. Deutschland kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Wie Reuters aus Verteidigungskreisen erfuhr, soll Deutschland sieben zusätzliche Brigaden mit 40.000 Mann dem Bündnis zur Verfügung stellen. Aus den neuen Planzielen leiten sich dann wiederum höhere Ausgaben ab. Im Gespräch sind bis Anfang der 30er Jahre rund fünf Prozent der Wirtschaftsleistung der jeweiligen Nato-Staaten.
DEUTSCHLAND/ISRAEL - Bundesaußenminister Johann Wadephul empfängt den israelischen Ressortchef Gideon Saar. Im Zentrum des Gesprächs dürfte die aktuelle Lage im Gazastreifen und im Westjordanland stehen. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt immer kritischer zum Vorgehen Israels in den palästinensischen Gebieten geäußert, dabei aber betont, dass Deutschland fest an der Seite des jüdischen Staates stehe. Nach der Unterredung wollen sich die Minister am Nachmittag vor der Presse äußern.
DEUTSCHLAND/BUNDESTAG - Der Bundestag berät über eine Reihe von Gesetzen der neuen Regierung aus Union und SPD. Dazu gehören die geplante Verlängerung der Mietpreisbremse sowie das gerade erst vom Kabinett gebilligte Steuerpaket zur Entlastung von Unternehmen. Außerdem soll der Ausbau der Telekommunikationsnetze mit einer Gesetzesnovelle beschleunigt werden. Auch sollen ehemalige Bahnflächen stärker für den Wohnungsbau genutzt werden können. Nach der jeweils ersten Lesung im Bundestag werden die Gesetzentwürfe zur weiteren Beratung an die Fachausschüsse des Bundestags verwiesen.
DEUTSCHLAND/INDUSTRIE/AUFTRÄGE - Die deutsche Industrie dürfte im April weniger Aufträge an Land gezogen haben. Von Reuters befragte Experten erwarten ein Minus von 1,0 Prozent zum Vormonat. Der angeschlagene Sektor hatte im März sein Neugeschäft überraschend kräftig gesteigert - und zwar um 3,6 Prozent. Das Orderplus dürfte laut dem Wirtschaftsministerium zum Teil auf Vorzieheffekte als Reaktion auf die angekündigten US-Zollerhöhungen zurückzuführen sein.
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