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Berlin, 05. Nov (Reuters) - Der Ingolstädter Autobauer Audi <VOWG_p.DE> ist wegen hoher Kosten für das Aus seines Werks in Brüssel in die roten Zahlen gerutscht. Insgesamt lag der Verlust im dritten Quartal nach Angaben vom Dienstag bei 168 Millionen Euro. Finanzchef Jürgen Rittersberger begründete das Minus mit den Rückstellungen für Brüssel von 1,2 Milliarden Euro, die im Sommer verbucht wurden. Operativ sei es dagegen ordentlich gelaufen, sagte er. Audi komme insbesondere zugute, dass die Lieferengpässe bei bestimmten Motoren für leistungsstärkere Fahrzeuge überwunden seien.
Seit Jahresauftakt kommt die Marke mit den vier Ringen auf eine operative Rendite von 2,5 Prozent - das ist gerade einmal ein Drittel dessen, was noch vor Jahresfrist erreicht wurde. Einschließlich der margenstäerkeren Marken Bentley, Lamborghini und Ducati liegt die Rendite bei 4,5 Prozent - auch nur halb so hoch wie im Vorjahr. Dennoch halte Audi an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest und rechne weiter mit einer Spanne von sechs bis acht Prozent, hieß es. Audi dürfte dabei von geringeren Kosten etwa für Rohstoffe profitieren, sagte Rittersberger.
Der Umsatz bei der Markengruppe insgesamt ging in den ersten drei Quartalen um vier Milliarden Euro auf gut 46 Milliarden Euro zurück, das Betriebsergebnis brach auf 2,1 Milliarden Euro von 4,6 Milliarden Euro ein. Insbesondere zu Jahresauftakt machten dem Unternehmen Engpässe bei V6- und V8-Motoren zu schaffen. Doch auch Elektroautos waren weniger gefragt. Audi-Chef Gernot Döllner sprach von einem verschärften Wettbewerbsumfeld. Weltweit lieferten die Ingolstädter fast elf Prozent weniger Autos aus als vor Jahresfrist. Besserung verspricht sich Audi von neuen Modellen, die bis 2025 auf den Markt kommen sollen.
Weil die Nachfrage nach dem Oberklasse-Elektroauto Q8 etron geringer ausfällt als erwartet, wird das Fahrzeug schon Ende Februar 2025 und damit früher als erwartet eingestellt. Das Werk in Brüssel steht damit vor dem Aus. Derzeit verhandelt Audi mit einem möglichen Investor, dabei soll es sich nach Informationen aus Unternehmenskreisen um einen Nutzfahrzeughersteller handeln.
(Bericht von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)