Oslo/Washington, 25. Jan (Reuters) - Die USA, Dänemark und Grönland wollen über die Sicherheit in der Arktis sprechen. Dies teilte der dänische Außenminister Lars Lokke Rasmussen am Freitag nach seinem ersten Telefonat mit US-Außenminister Marco Rubio mit. Das 20-minütige Gespräch sei in einem "guten und konstruktiven Ton" verlaufen. Man habe über die Ukraine, die europäische Sicherheit und die Lage im Nahen Osten gesprochen, erklärte das dänische Außenministerium.
Die Sicherheit der Arktis habe nicht auf der Tagesordnung gestanden. "Aber es wurde vereinbart, dass dieses Thema zu einem späteren Zeitpunkt zwischen den Vereinigten Staaten, Dänemark und Grönland besprochen werden soll."
Das US-Außenministerium teilte am späten Freitag mit, Rubio habe in dem Telefonat "die Stärke der Beziehungen" zwischen den USA und Dänemark bekräftigt.
US-Präsident Donald Trump hat sein Interesse bekundet, Grönland, ein autonomes Gebiet Dänemarks, zu einem Teil der Vereinigten Staaten zu machen. Er hat nicht ausgeschlossen, militärische oder wirtschaftliche Macht einzusetzen, um Dänemark zur Übergabe zu bewegen. Grönland ist von großer strategischer Bedeutung für die USA.
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte am 15. Januar berichtet, sie habe mit Trump telefoniert und ihm gesagt, dass Grönland selbst über eine eventuelle Unabhängigkeit entscheiden müsse. Die Financial Times berichtete am Freitag, dass das Telefonat zwischen Frederiksen und Trump sehr hitzig verlaufen sei. Trump habe betont, dass er es mit seinem Entschluss, Grönland zu übernehmen, ernst meine.
Der grönländische Ministerpräsident Mute Egede, der sich für die Unabhängigkeit Grönlands einsetzt, hat wiederholt erklärt, dass die Insel nicht zum Verkauf stehe und dass die Bevölkerung selbst über ihre Zukunft entscheiden müsse.
(Bericht von Terje Solsvik und Kanishka Singh, geschrieben von Esther Blank
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