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25.09.2024 /03:38:37
IAEA-Chef Grossi - Iran zeigt Bereitschaft für konstruktiven Atomdialog

New York, 25. Sep (Reuters) - Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, sieht nach Gesprächen in New York eine größere Bereitschaft des Iran zu einem konstruktiveren Dialog für ein Atomabkommen. "Was ich sehe, ist eine ausdrückliche Bereitschaft, mit uns wieder auf eine sinnvollere Art und Weise zu reden", sagte Grossi am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Grossi traf am Rande der UN-Generalversammlung mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi zusammen. Er hoffe nun, im Oktober nach Teheran reisen zu können, um den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian zu treffen. Peseschkian selbst hatte vor der UN-Generalversammlung erklärt, der Iran sei bereit, sich mit den Teilnehmern des Atomabkommens von 2015 auseinanderzusetzen. "Wenn die Verpflichtungen des Abkommens vollständig und in gutem Glauben umgesetzt werden, kann ein Dialog über andere Themen folgen", sagte er.

Nach der Aufkündigung des unter seinem Vorgänger Barack Obama geschlossenen Abkommens durch US-Präsident Donald Trump hat der Iran seit 2019 seine nuklearen Aktivitäten intensiviert. Araghchi war einer der Hauptarchitekten des Atomabkommens von 2015, das Irans Fähigkeit zur Urananreicherung im Gegenzug für die Aufhebung westlicher Sanktionen begrenzte.

Trotz dieser positiven Signale bleiben zahlreiche Herausforderungen bestehen. Die IAEO kritisiert weiterhin, dass der Iran Experten den Zugang zu Urananreicherungsanlagen verweigert und seit Jahren keine Erklärung für Uranspuren an nicht deklarierten Standorten geliefert hat. Die jüngsten IAEA-Berichte zeigen, dass in Fordow acht neue Kaskaden installiert, aber noch nicht in Betrieb genommen wurden. In der größten unterirdischen Anlage in Natanz wurden 15 neue Kaskaden anderer moderner Modelle in Betrieb genommen. "Der Iran hat ein gleichmäßiges Tempo beibehalten, ohne zu sehr zu beschleunigen, aber es geht weiter", sagte Grossi.

(Bericht von Parisa Hafezi und John Irish, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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