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25.09.2024 /11:00:00
OECD - Deutschland wird von anderen Industrienationen abgehängt

Berlin, 25. Sep (Reuters) - Deutschland bleibt nach Prognose der OECD eine der am langsamsten wachsenden Industrienationen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr lediglich um 0,1 Prozent zulegen, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Ausblick. Im Mai hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein Plus von 0,2 Prozent vorausgesagt. Von den großen Industrieländern dürfte nur Japan schlechter abschneiden, das sogar um 0,1 Prozent schrumpfen soll. In den anderen großen Euro-Staaten Frankreich (+1,1 Prozent), Italien (+0,8 Prozent) und Spanien (+2,8 Prozent) soll es jeweils deutlich besser laufen.

Auch im kommenden Jahr bleibt Deutschland der OECD zufolge im Tabellenkeller: Europas größter Volkswirtschaft wird dann ein Wachstum von 1,0 Prozent zugetraut, nachdem im Mai noch 1,1 Prozent erwartet worden waren. Japan dürfte mit 1,4 Prozent an Deutschland vorbeiziehen. Auch die anderen großen Euro-Staaten Frankreich (+1,2 Prozent), Italien (+1,1 Prozent) und Spanien (+2,2 Prozent) sollen sich erneut besser entwickeln.

Für die Weltwirtschaft rechnet die OECD sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr mit einem Wachstum von 3,2 Prozent. Dabei nehme die Inflation ab, was die Realeinkommen stütze. Zugleich dürften viele Zentralbanken ihre Leitzinsen senken, was die Nachfrage stützen dürfte. "Es bestehen weiterhin beträchtliche Risiken", warnt die in Paris ansässige Organisation zugleich. "Anhaltende geopolitische und handelspolitische Spannungen könnten zunehmend die Investitionen beeinträchtigen und die Importpreise erhöhen."

Der weltgrößten Volkswirtschaft USA wird eine weiche Landung vorausgesagt. Dort dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 2,6 Prozent zulegen, 2025 dann um 1,6 Prozent. Für die Volksrepublik China soll es zu 4,9 und 4,5 Prozent reichen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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